Heimfahrt in der Abendsonne


Tag 31:

Mangareva Hochseefischen

Diese Nacht haben wir gut geschlafen, trotz dieses heftigen Niederschlags. Gut eine Viertelstunde hat es so kräftig geschüttet, dass unser Bungalow wie ein Megaphon das Prasseln verstärkt hat und wir erwachten. Ja, das Blatt legte ich auch wieder um.

Heute wollen wir auf den Mount Buff hochwandern, doch da es im Moment wieder regnet, lassen wir dies bleiben. Die Franzosen fragen uns, ob wir auch mit dem Auto nach Rikitea kommen wollen. Dankend lehnen wir ab, mittlerweile sonnend auf der Liege. Wollen wir den letzten Tag hier auf Mangareva geniessen mit nichts tun. Plötzlich steht Achileas hinter uns und fragt, ob wir zum Hochseefischen mitfahren. Wouw, dass wir diese Möglichkeit erhalten, wie lieb von Achileas.

Um ein Uhr legen wir ab. Achileas hat seinen Sohn mitgenommen, welcher immer wieder das Boot führt. Erst dachte ich, dass wir in eine Bucht fahren, doch Achileas steuert auf das offene Meer hinaus. Gut eine halbe Stunde später sichte auch ich, nach was beide Ausschau hielten. Fünf oder sechs orange Bojen welche im Meer dümpeln. Achileas wirft mehrfach mit der grossen Angel mit grossem Köder (Fischdummie mit Hacken) aus, doch nichts geschieht. Taktikänderung, kleinerer Köder anbringen an den Hand-Angelschnur. Back- und Steuerbord lässt Achileas die Köder ins Wasser um gut 20m hinter uns her zu schleppen. Steuerbord sagt Achileas dass ich die Angelschnur in die Hand nehmen soll. Wie merke ich ob einer gebissen hat, denke ich für mich. Er wird schon wissen was es macht, denn sein Lächeln sagt mir, dass er meine unausgesprochene Frage erkannt hat.

Ups, das zupft recht als einer anbeisst. Einholen, schnell einholen. Ich ziehe von Hand das Zilch ein, welches unangenehm an der Handkante und kleinem Finger einschneidet. Ein stolzer Fisch holen wir aus dem Wasser. Achileas nimmt diesen in die Hand, löst den Angelhaken und legt den Fisch in die eine Truhe Steuerbord Seite. Kaum wieder ausgelegt, zappelt der nächste. Wieder hole ich die Angelschnur ein. Achileas legt diesen zum ersten in die Truhe. Köder wider ausgelegt, will ich die Handschuhe anziehen, welche auf dem Steuerpult liegen. Achileas sieht dies, verneint und gibt mir ein paar andere Handschuhe. Kaum angezogen zappelt der nächste Fisch am Haken. Die weiteren Fische nehme ich selber vom Haken. Achileas hat mich beobachtet und gedeutet, dass ich die Arbeit richtig ausführe. Viel angenehmer mit den Handschuhen die Schnur einzuholen. Auch auf Backbordseite hat sein Sohn einige Fische am Haken. Achileas sagt, dass wir die Angelschnur einholen sollen. Nach elf Fischen beenden wir das Fischen hier und fahren übers Meer in dieselbe Bucht wo wir gestern nach dem Hai fischten.

Hier legen wir, nun an der Angel, die Köder im Schleppverfahren aus. 4 grosse Fische zappeln nacheinander am Haken vom Sohnemann steuerbordseitig und er zieht diese auch selber ein. Mit Anerkennung applaudieren wir alle für die tolle Leistung. Er versinkt fast vor Scham, so hat er Freude. Bei mir, Backbordseite, will nicht einer anbeissen. So beenden wir nach halb Fünf das Fischen und fliegen, angetrieben durch die 2x 150 PS, über das Meer heimwärts.

Dort werden wir von Achileas Frau und weitern Verwandten begrüsst. Mit jedem weiteren Fisch erklingt ein raunen, total haben wir 15 Fische gefangen. Diese werden nun auf dem Steg ausgenommen. Ein Fischreiher, der die Gunst erkannt hat, segelt zum Steg und Achileas wirft ihm Eingeweide entgegen, welche er im Flug erwischt und manchmal aus dem Wasser fischt.

Jetzt wo alle Fische ausgenommen sind, werden diese in eine Schubkarre gelegt und zum Auto gebracht. Mit diesem Fang habe nun die ganze Sippschaft für ein Woche essen, sagt mir Achileas. Dankend nehmen wir Abschied von Achileas und legen uns auf die Liegen.

Der Abend verläuft im gewohnten mit gemeinsamen Essen, Kartenspielen. Gute Nacht