Heute heisst es wieder Unterkunft wechseln. Vor dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen. Nach dem ausgiebigen Frühstück luden wir das Auto und machten uns auf den Weg. Kurz nach der Kreuzung bei Braemore erreichten wir Corrishalloch Gorge. Nach einem kurzen Fussmarsch erreichten wir die Hängebrücke über die 60m hohe Schlucht. Von der Hängebrücke aus hatten wir einen schönen Blick rechts auf den gegen 50m hohen Wasserfall und links auf den Fortlauf der Schlucht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Hängebrücke ging der Weg zu einer Aussichtsplattform mit Blick auf die Hängebrücke und den Wasserfall. Nach ein paar Fotos denselben Weg wieder retour zum Parkplatz und weiter ging die Fahrt durch die Highlands.
Wir überfuhren einen namenlosen Pass auf dessen Höhe ich mehrere kleine Wasserfälle sichtete. Anhalten, den dies ist ein wunderschönes Fotomotiv. Danke Angelika, dass Du mir so viel Zeit gibst, damit ich die Langzeitaufnahmen ausprobieren kann. Mit ein paar schönen Fotos im Kasten fuhren wir weiter auf der schönen sehenswerten Strecke.
Nach Laide überfuhren wir wieder eine Anhöhe. Auf dem Weg hinunter nach Aultbea fuhren wir auf ein stehendes Auto heran. Ahhh, da vorne ist ein Wildwechsel im Gange. Wir hielten ebenfalls, ich sprang aus dem Wagen und montierte mein grosses Objektiv. Mittlerweile hatten acht Rehe die Strasse überquert bis ich bereit war für das Foto. Mir gelangen zwei, drei schöne Aufnahmen der Rehpopulation.
Vor Poolewe erreichten wir den Inverewe Garten. Der nördlichste Botanische Garten Europas. Eine wunderschöne Anlage mit vielen exotischen Pflanzen und Bäumen aus der ganzen Welt, auch aus sehr südlichen Regionen. Diese Wachsen hier gut da der warme Golfstrom verhindert, dass der sonst kalte Winter Schottlands nicht Einkehr halten kann. Der Schotte Osgood Mackenzie hat 1862 diese kleine Halbinsel gekauft. Er begann auf dem unfruchtbaren, versalzenen und vom Sturm gepeitschten Boden einen Garten anzulegen. Das Unternehmen gelang. 1952 stiftete Mackanzies Tochter diesen wunderschönen Garten dem National Trust for Scottland. Leider war die Frühjahresblüte, zB. des Rhododendron, schon fast vorbei und die Sommerblüte war noch nicht soweit. Trotzdem war es eine Augenweide.
Nach gut zwei Stunden verliessen wir diesen schönen Ort Richtung Gairloch. Dort bogen wir ab zum Rudha Reidh Lighthouse. Eine total 20km lange Strecke lag vor uns. Zuerst doppelspurig, später eine schöne Single Track Road bis Melvaig. Dort begann die noch schmälere, einspurige Privatstrasse für die restlichen 5Km. Vor einem Gatter, Privat Road angeschrieben, stand eine Frau welche direkt auf uns zu kam. You are René war Ihre Frage und stellte sich als Tracy vor. Sie begrüsste uns. Später erfuhren wir fest, dass einige Fahrer hier ankamen und sie gar nicht erfreut ist.
Wir fuhren durch ein weiteres Gatter auf das Gelände des Lighthouse vor. Herzlich wurden wir auch von Roger, der Mann von Tracy, begrüsst. Nach den Erklärungen der Hausregeln bezogen wir ein schönes Zimmer mit Meerblick.
Wir hatten mit Nachtessen die Unterkunft gebucht, da wir nicht die ganze Strecke zurück nach Gairloch fahren jeden Abend fahren wollten. Was ich jedoch vergessen hatte, eine, nein, zwei Flaschen Wein mitzubringen. Die dürfen im Lighthouse keinen Alkohol verkaufen. Dies müssen wir morgen zwingend organisieren.
Wir genossen die Ruhe und das schöne Wetter bei einem Spaziergang hinunter zum Jetty (Anlegestelle), später tranken wir einen Kaffee auf einer kleine Bank, angelehnt an der Lighthouse-Mauer.
Um halb Acht gab es ein vorzügliches Nachtessen von Tracy gekocht. Roger sei für die Wäsche zuständig meint Sie schmunzelnd. Die 4 Motoradfahrer aus Österreich, das belgische Paar, wir und Tracy genossen zusammen den Dreigänger. Nur Wasser dazu war starker Tabak für uns. War doch das Wasser aus der eigenen Quelle in einer Farbe als wäre es Apfelsaft, so sieht Torfwasser aus.
Nach langen Gesprächen gingen ins Zimmer. Ich bearbeite die Fotos und schrieb den Tagesbericht währen Angelika neben mir einschlief. Gegen Zwölf löschte auch ich das Licht.