Grandioser Flug

Sonntag 12. März 2017
Wattle Hill – Gourmet Trail
12201 Schritte, 9.74 Km, Auto 153 Km

Die Nacht war sehr unruhig. Hat es doch ganz schön gestürmt und geregnet. So um Zwei Uhr erwachten wir beide da viel Gehölz auf das Dach der Unterkunft viel. Gegen halb acht Uhr erwachten wir, Morgentoilette und Frühstück zubereiten. So eine Unterkunft hatten wir noch nie auf all unseren Reisen in welcher wir eine eigene Küche mit allem Drum und Dran zur Verfügung hatten und das Frühstück selber zubereitet werden musste. Eine gute Idee fanden wir.

Da es immer noch bedeckt war und um den Touristenströmen aus dem Weg zu gehen, entschlossen wir uns den Gourmet Trail zu fahren. Am Gibson Step hielten wir an. Wir waren erst das zweite Auto auf dem Parkplatz und so konnten wir die gut 100 Stufen hinunter an die Beach ohne Personen Gegenverkehr hinunter steigen.
Wouw, war diese Aussicht auf die beiden Apostel und die Steilklippe atemberaubend. Da die Wolkendecke diverse „Löcher“ hatte, ergaben sich sehr schöne Lichtspiele auf die beiden Apostel und die Steilklippe. Während wir so die Zeit genossen begann es zu knattern. Ein Doppeldecker Flugzeug kam angeflogen, machte eine Kehrtwende bevor diese wieder in der Ferne verschwand. Dass Helikopter fast im 5-Minutentakt hier umherschwirrten haben wir mitbekommen, doch ein Doppeldecker Flugzeug, das haben wir nirgends gelesen und ist doch was Besonderes.

Wieder am Parkplatz angekommen, mit viel Personen Gegenverkehr auf der Treppe, fuhren wir zum „12 Apostel“ Parkplatz. Was wir hier zu sehen bekamen, war genau das, was man von Bildern kennt und es ist wirklich einmalig.
Die Sicht auf die Sandsteinfelsen so frei im Meer ist schon einmalig.
Glück hatten wir auch mit der Menschenmenge, war dieser Strom noch nicht angekommen und wir konnten die Aussicht voll und ganz geniessen. Auch hier, dank der aufgelockerten Wolkendecke, konnte ich ein paar schöne Fotos mit dem Lichtspektakel schiessen.
Langsam zogen die Menschenmengen an und wir entschlossen uns auf den Gourmet Trip zu begeben.

Der erste Gourmetpoint, G. O. R. G. E Chocolates. Zwei Autos auf dem Parkplatz. Wir gingen in den Laden hinein und waren enttäuscht. Diverse Schokolade in verschiedenster Form, schön verpackt zum Verkauf, sonst nichts, also weiter. Der Parkplatz war mittlerweile mit gut mit 30 Autos befüllt, der Ansturm dementsprechend, hatten wir ein Glück.
Weiter ging’s zur Apostle Whey Cheese. Hier genossen wir eine Degustation von 15 verschiedenen Käsesorten welche hier produziert werden. In nichts standen diese Käse unseren nach und wir kauften drei verschieden Sorten als Bereicherung für unser Frühstück.

Der dritte Gourmetpoint war die Newton Ridge Winery. Begrüsst wurden wir von einem Dackel mit lautem Gebell. Hunde die bellen beissen nicht und so war es auch. Ein sehr schönes Landhaus und eine Halle, neben der Halle Rebstöcke, eingepackt unter Netzen, rundeten die Idylle ab.
Ann begrüsste uns herzlich als wir in die Halle eintraten. Sie erklärte uns, dass sie keine süsslichen, sondern herbe Weine keltern und ob wir die Degustation machen wollen. Gerne nahmen wir das Angebot an und probierten den Chardonnay, Cabarnet Sovinion blanc, den Rose liessen wir aus, jedoch probierten wir weiter den Pinot Noire und den Shiraz. Ann erzählte uns, nachdem wir ihr sagten dass wir aus der Schweiz sind, dass Sie in dritter Generation hier leben und noch Kontakt habe mit ihrer Verwandtschaft in der Schweiz und mehrfach dort war. Nein sie können kein Schweizerdeutsch, sagte sie lachend auf unsere Frage. Die weiteren Erklärungen waren sehr interessant dass z.B. 100 km von hier entfernt die Wümmet im Gange sei, hier jedoch die Natur gut drei Wochen hinter her sei wegen des trockenen Sommers.

Mit zwei Flaschen Wein verliessen wir diesen schönen Ort und fuhren nach Timboon, dort soll es eine Whisky Distillery haben. Wir marschierten etwas umher, beäugten die alten Gebäude und kosteten im Restaurant zwei Whiskys. Mit einer Flasche im Gepäck, gestärkt durch einen Lunch, fuhren wir wieder südwärts Richtung Great Ocean Road.

In der Nähe von Peterborough kamen wir an einen kleinen Flugplatz auf welchem der Doppeldecker von heute Morgen stand. Sofort anhalten. Von Max, dem jungen Piloten, wurden wir begrüsst. Wir unterhielten uns etwas und er erklärte uns, was ein 20-Minutenflug kostet und dass zwei Personen in Front vor ihm Platz haben. Ich wurde unruhig, gigerig, und Angelika brauchte auch nicht gross überzeugt zu werden, so dass wir beschlossen diese Spektakel zu erleben. Nichts desto, dass dieser Flug 30 Dollar pro Person mehr kostete und 5 Minuten länger dauerte als der Heliflug, wir jedoch zu zweit und nicht mit 3 anderen Personen den Flug zu teilen hatten.

Einsteigen, Anschnallen, Lederkappe mit Funk und Brille überziehen und schon ging es los. Als Max den 24 Zylinder startete war das vibrieren der Maschine schon sehr speziell.
Langsam, immer schneller auf der Startpiste, merkten wir fast nicht dass die Maschine abhob, erst als dieses „Durchhängen“ im Bauch spürbar wurde realisierten wir, dass wir keinen Boden mehr unter den Füssen hatten.

In einem grossen Bogen flogen wir zur Küste hinüber und dieser entlang. Immer wieder, wie abgesprochen, zuerst ganz gemächlich aus Rücksicht auf Angelika, zog er eine um die andere Kurve damit wir eine bessere Sicht auf die Steilklippen bekamen. Da von uns keine negative Reaktion kam, wurden die Kurven immer steiler und enger. Angelika schloss zwar das eine und andere Mal die Augen während den Kurven, doch sie gab mir immer wieder das Daumenhoch-Zeichen.

Bis an den Gibson Steg flogen wir hin und wieder zurück. Immer wieder über die Aussichtsplattformen mit den hunderten von Touristen. Wir konnten uns fast nicht satt sehen von diesem Spektakel, die 12 Aposteln von oben zu sehen. Am Ende lenkte er die Maschine wieder Landeinwärts und landete sicher auf dem Schotterpiste.

Vollgepumpt mit Adrenalin entstiegen wir der Maschine. Wouw dies war eines der genialsten und spektakulärsten Erlebnisse was wir je unternommen hatten. Angelika strahlte auch über alle 4 Backen und war hellbegeistert. Noch ein Abschiedsfoto und weiter ging die Reise.

Wir konnten uns fast nicht erholen von dem Erlebten. Daher machten wir einen weiteren Halt bei der London Arch. Bis zum 15. Januar 1990 hiess es noch London Bridge. An diesem Spätnachmittag brach die „Brücke“ ein und sperrte zwei Touristen vom Festland ab. Diese mussten mit dem Helikopter gerettet werden und seit da heisst es nun London Arch. Der Spaziergang liess uns wieder auf den Boden der Realität kommen.

Wie lange die restlichen Apostel noch zu bestaunen sind weiss niemand, doch das Meer nagt immerwährend an allen, kreiert jedoch auch wieder neue Höhlen, nagt an der Steilküste und es werden sicher neue „Apostel“ entstehen.

In Port Campbell assen wir zu Nacht im The Rocks. Auf dem Rückweg, beim 12 Apostel Parkplatz, hielten wir um ein paar Abendrotfotos zu schiessen. Leider war der Himmel wieder zu bedeckt als dass es schwierig war gute Fotos zu schiessen. Ich versuchte es trotzdem. Später in der Unterkunft, nachdem wir durch die dunkle Nacht 30 km retour gefahren sind, zeigte sich, dass nur zwei, drei brauchbar waren.

Bei einem Glas Wein bearbeitete ich die Fotos während Angelika in ihrem Buch las.
Zu später Stunde löschten wir dann das Licht.

Start des Motors
Start Rundflug
Über den 12 Aposteln I
Über den 12 Aposteln II
Über den 12 Aposteln III