

Samstag 19. März
War das eine ungemütliche Nacht.
Nein, nicht wegen dem Bett. Auf diesem liegt’s sich wunderbar. Nein, die Hitze und vor allem die Schwüle im Bungalow. Ich erwachte gegen Zwei Uhr liegend auf einem feuchten Bettlaken. Um wieder einschlafen zu können suchte ich eine trockene Stelle, was gar nicht so einfach war. Angelika erging es ebenso. Also kurz duschen, Badetuch aufs Bett legen und weiterschlafen. Gegen Sechs Uhr standen wir auf, setzten uns an den Strand vor dem Bungalow. Auf den ersten Blick sieht man gar nicht viel, erst wenn man sich ruhig verhält kommen die kleinen Krabben aus ihren vielförmigen Muschelhäuser hervor. In verschiedenster Grösse krabbeln sie hier herum, keine grösser als ca. 3cm.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von dem einen französischen Paar, denn für Sie hiess es weiter ziehen. Wir, Melanie, Boris, Angelika und ich wurden um halb neun abgeholt von einem Käpten Jack Sparrow Typ. Er fuhr mit uns zum Hafen bei der Passe de Tiputa , nachdem er uns sagte dass wir Schnorchel Ausrüstung, Sonnenbrille, T-Shirt und Sonnenschutz mit nehmen müssen. Dort warteten bereits zwei andere Pärchen, Franzosen, und dem Kapiten seine zwei Helfer. Wir bestiegen sein Boot nachdem er wiederholt jeden fragte, ob er/sie den Sonnenschutz, das T-Shirt, die Sonnenbrille und die Schnorchel Ausrüstung mit dabei hat.
Als wir ablegten fuhr er in den Passe de Tiputa hinein zwischen den beiden Motus (In Maori der Name für Koralleninsel) welche die Lagune mit dem Ozean verbindet. Ganz anständig hohe Wellen hatte es hier. Er befuhr die Passage zwei mal ohne ersichtlichen Grund für mich. Je nach Gezeit fliesst das Wasser vom Meer in die Lagune (Flut) oder heraus (Ebbe).
Wir überquerten die Lagune mit dem Boot. Nach einer Stunde fahrt entstiegen wir dem Boot an einem Traumstrand. Die Kulisse, welche sich uns hier bot, ist kaum beschreibbar.
Kneif mich Schatz, ist das real dieser Traum?
Habt ihr die Brillen, den Schnorchel, das T-Shirt und die Sonnencreme dabei, fragte er uns alle. Wir wateten zum Strand weil das Boot wegen den Korallenerhebungen im Wasser, nicht zufahren konnte. Entlang der Beach liefen wir um das Motu herum in eine Fuhrt. Hier floss das Wasser sehr gemächlich und wir begannen zu schnorcheln. Unsere Guides begannen auf ihrer Gitarre und Ukulele zu spielen während wir schnorchelten. Einen Riffhai und viele andere schöne Meeresbewohner sichteten wir.
Auch hier ist der Fischreichtum nicht allzu gross, eher gering. Als ich nur so im Wasser stand, so dass ich den Kopf unter Wasser halten konnte, kamen einige Fische immer näher an mich heran bis einer mich zwickte. Immer wieder. Ich hatte meine helle Freude. Angelika kam zu mir und als ein Fisch sie das erste Mal in Ihrem Leben zwickte, lies sie einen Schrei los. Ich konnte mich fast nicht mehr erholen vor lachen, es sei mir bitte verziehen.
Als dann ein Fisch meine Schramme am Bein entdeckte, wollte er nur noch dort zwicken. Das war mir dann zu unwohl und wir liessen uns weiter treiben im Meer. Später liefen wir zu unseren Sachen zurück und stellten fest, dass gegen 40 grössere Krabben aus dem Kleinholz der Kokosbäume hervor gekrochen waren. Sie machten sich genüsslich an das Kokosnussfleisch, welches die Guides ihnen hingelegt hatten. Ich hätt noch lange dem Treiben zusehen können, doch marschierten weiter Richtung Ozeanseite des Atolls. Wir überquerten die Fuhrt und kamen an einen Ort welcher komplett übersät war mit Lavafelsen, durchlöchert und mit messerscharfen Kanten. Hier hatte es verschieden Pools, welche miteinander verbunden waren. Wir schwammen in einigen. Weiter gings zu einem Whirlpool hiess es.
Wir durchschritten wunderbare Felsformationen, nicht hoch, nur bis ca. 3m über Wasser. Ich hätte 1000sende Fotos schiessen können, so viele schöne Motive taten sich auf.
Der Whirlpool entpuppte sich als ein Topf. Gegen das Meer hin war die Felsformation höher und jetzt bei Flut strömte dass Wasser über die Kante in den Whirlpool hinein. Wir genossen hier ein paar Minuten bevor wir weiter liefen. Immer wieder spielten unsere zwei Guides, sangen dazu, während wir marschierten. Vor einer grossen Wasserfläche sagten sie uns, hier müssen wir durch hinüber zum nächsten Motu. Gut 800m wateten wir durchs Wasser, wobei ich teilweise bis über den Bauch im Wasser watete. Bei Angelika dementsprechend höher.
Weiter durchs Unterholz bis zu einer Hütte wo uns der Käpten erwartete. Tische und Bänke, eine Kochstelle und weiteres mehr fanden wir vor. Er hatte in der Zwischenzeit ein vorzüglichen Lunch zubereitet. Frisches Kokosnussbrot, gegrillten Fisch und Huhn, frischen rohen Tuna Salat und einen Kokosnusskuchen als Dessert. Nach diesem Marsch genossen wir diesen üppigen Lunch.
Am Strand tummelten sich gegen 20 Blackshark im Wasser, umgeben von vielen anderen Fischen. Als unsere Teller und das Besteck im Wasser gewaschen wurde kamen sie immer wieder heran. Richtig zu brodeln begann das Wasser, als die Tourguides das übrig gebliebene Essen ins Wasser warfen.
Alle mal herkommen, die Frauen bitte hinsetzen rief der Käpten. Er zeigte den Frauen wie aus Palmblätter ein Korb geflochten wird Schritt für Schritt. Die Frauen hatten je 4 Palmblattstücke vor sich und er half jeder wenn sie nicht weiter kam. Am Schluss hatten alle eine selbst gefertigte kleine Tasche als Souvenir. In der Zwischenzeit fertigten die beiden Tourguides vier Hüte aus Palmblätter und übergaben diese den Frauen.
Nun wurde es Zeit um zurück zu schippern was wiederum ein Stunde dauerte. Wieder zum Boot waten während die Blackshark um uns herum schwammen, einsteigen und los ging die Fahrt. Angelika und anderen Frauen war es nicht so geheuer mitten durch die Black Sharks zu waten.
Nach knapp einer Stunde erreichten wir wieder die Passage welche wir wieder durchfuhren und der Käpten hielt nach irgendetwas Ausschau. Ich kapierte es immer noch nicht. Kein Erfolg und so steuerte das Boot an ein kleines Motu welches in der Mitte der Passage war, etwas innerhalb der Lagune. Wir sind nun am Aquarium verkündete der Käpten. Schnorchel anziehen und rein ins Wasser. Genial was wir hier zu sehen bekamen. Eine schöne vielfältig Farbenpracht der Fische zeigte sich uns. Vom Boot wurde vom restlichen Kokosnussbrot Stücke ins Wasser geworfen und die Fische kamen in Schwärmen und rankten sich um das Brot. Hatte ich so was nicht damals im Great Barrier Riff schon mal erlebt? Also bat ich um etwas Kokosnussbrot und tauchte damit ins Wasser. Langsam zwischen den Fingern zerrieb ich das Brot. Viele Fische kamen um mich und schnappten nach dem Brot. Schnell lies ich das Brot los als mich ein Fisch am Finger packte, ein stechender Schmerz durchfuhr mich. Hatten doch die grösseren Fische scharfe Zähne mit welchen mein Finger Bekanntschaft machte. Vier Schnitte von den Zähnen hatte ich am Zeigfinger welche bluteten. Die Wunde war zum Glück nicht so gross dass ein Verband her musste.
Kurz aus dem Wasser schauen, nein Angelika hat nichts mitbekommen.
Ich schnorchelte weiter während Angelika vom Boot aus das eine und andere Foto schoss. Sie erschrak als ich wieder aufs Boot kam und meinen Finger sah. Halb so wild mein Schatz.
Etwas Hektik war aufgekommen. Alle mussten rasch ins Boot und wir fuhren wieder in die Passage.
Ahhhh jetzt kapierte ich es auch. Hier schwammen Delphine in den hohen Wellen. Wir sahen sie zum ersten Mal neben einem anderen Boot, welches bereits in der Passage war.
Angelika und mir lief es kalt den Rücken herunter, waren wir so angetan, endlich Delphine live beobachten zu können. Der Käpten hielt das Boot lange an der selben Stelle in der starken Strömung, dies mit voller Leistung der beiden Ausserbordmotoren.
Mehrfach aus dem Wasser jumpen sahen wir die Delphine immer wieder. Etwa sechs oder sieben waren es. Nach einer gefühlten Ewigkeit in welcher alle gebannt auf das Wasser schauten und immer da….da….da riefen, fuhren wir retour zum Hafen. War dies ein wundervoller Tour Abschluss.
Das Boot auf den Bootsanhänger geschoben und wir fuhren, sitzend auf dem Boot, zurück zu seinem Haus. Wir wurden begrüsst von seiner Frau. Seine Kinder tollten mit den Welpen umher. Abkoppeln und wir wurden zurück in unser Resort gefahren.
Nach dem Duschen sassen wir auf unserer Terrasse, genossen ein Bier und sprachen über den wunderbaren Tag.
Um Sieben gingen wir zum Apéro, genossen anschliessend wieder ein vorzügliches Nachtessen und diskutierten noch lange mit Norbert, Melanie und Boris, bevor wir uns ins Bett verkrochen.