
Tag 30:
Mangareva Boots- und Schnorcheltour
Auch heute Nacht hat es wieder geregnet, musste das Blatt wieder umlegen und Angelika war das Buffet für die Moskitos trotz des Moskitonetz ums Bett.
Wieder gemeinsames Frühstück und dann Vorbereiten für die Boots und Schnorchel Tour. Marie und Achileas haben uns gestern nach dem Nachtessen gefragt, ob wir ebenfalls mit der Franz. Familie auf die Tour kommen wollen. Gerne haben wir zugesagt.
Kurz nach Neun fahren wir mit dem Boot los welches Achileas steuert. So, alle nach hinten sitzen, Angelika und ich dürfen auf dem Steuersitz Platz nehmen. Kaum sind wir abgesessen legt Achileas die Gashebel nach vorne und lässt den zwei 150 PS Motoren freien Lauf. Er korrigiert die Fahrt immer ein wenig, so dass wir die Wellen ca. in einem 45° Winkel befahren. So sind fast keine Schläge und wenig Wasserspritzer bemerkbar. Nach fast einer Stunde steuert Achileas ein Boot, treibend auf dem Wasser in einer Bucht, an. Er spricht mit dem wartenden Bootsführer und nun erkennen wir, dass zwei Personen über die Strand-Felsen kriechen und am Krabben sammeln sind.
Achileas fährt los an die Felsküste und sein Gehilfe springt nach einem Moment ins Wasser um mit der nächsten Welle sanft auf den Felsen getragen und abgesetzt zu werden. Nun begibt er sich auch auf die Suche der Krabben für unser Mittagessen. Der Vater der Franz. Familie und ich springen, mit Schnorchel und Flossen bestückt, ins recht kühle Nass. Leider habe ich recht Mühe mit unserer Vollmaske da diese immer wieder beschlägt. Der Wellengang macht mir nichts aus.
Doch wo ist Achileas als ich wieder mal aufschaute? Das Boot ist weg und das andere ist in der Nähe von uns beiden. Ich mach mir keine weiteren Gedanken, hat wohl seine Richtigkeit und versuche weiter zu schnorcheln. Geht nicht, so ärgerlich. Der Bootsführer sieht das ich Probleme habe und hält seine Schnorchel Ausrüstung hoch welche ich gerne entgegen nehme.
Wouw viel besser, nur muss ich mich ans Atmen durch den Mund umgewöhnen. Nebst vielen farbigen Fischen in allen Grössen bekommen wir auch einen Hai zu Gesicht. Nach fast einer Dreiviertelstunde mag ich nicht mehr und winke das Boot her. Der Franzose ist bereits eingestiegen. Dies bereitet mir Schwierigkeiten, ist die Stufe sehr hoch oben und die Halterung gleich oberhalb. Ich ziehe meine Flossen aus und während dem hochgeben auahhhhh. Habe ich mit dem linken Fuss an einer Koralle angeschlagen. Endlich auch auf dem Boot sehe ich, dass ich einige Kratzer, Schnitte auf dem Rist und über die Zehen eingefangen habe. Der Bootsführer sieht dies mit Schreck, greift hastig zu seinem Rucksack und holt eine Limette heraus, hälftet diese und gibt beide Teile mir. Er sagt, ich solle sofort die eine über der Wunde ausdrücken zur Desinfektion. Durch das Wasser ist mein ganzer Fuss und die Zehen voller Blut. Abgewaschen im Meerwasser sieht es halb so wild aus und ich drücke die Limette aus. Ups, das brennt höllisch, wirkt sicher auch so.
Achileas Boot kommt um die Ecke, alle sehen aus als hätten sie eben was tolles erlebt. Beim Wechsel auf Achileas Boot gerät meine Go Pro zwischen die Boote und am Griff kappt es die Kamera ab und fällt ins Meer. Der Franzose erkennt als erster was passiert ist und reckt sich zur Kamera herunter und holt mir diese hoch. Halb so wild, sage ich, hoffe dass das Gehäuse keine Beschädigung erlitt (hat es zum Glück nicht).
Ich setze mich hin und Achileas sieht meinen Fuss. Sofort eilt er zum Erste Hilfe Kasten, legt mir einen Verband an damit die Schnitte vom Sand geschützt seien. Schatz, was hast wieder gemacht, jetzt hast dann genug körperliche Erinnerungen von diesen Ferien, meint Angelika. Weiter erzählt Angelika dass Achileas um die Ecke in der Bucht die Angel ausgeworfen habe und schliesslich ein Hai angebissen habe. Leider konnte der Hai sich losreissen, kurz vor dem Einholen auf das Boot. (seht die Fotos, welche Angelika super gelungen sind).
Wir schippern los und nach einer weiteren Stunde kommen wir an einem Motu an. Was für ein herrlicher Anblick, weisser Sandstrand, Palmen, zwei Gebäude und ein Hund welcher uns bellend begrüsst.
Wir müssen etwas durchs Wasser waten um an den Strand zu kommen. Wir bringen die Kühlboxen und weiteres Gut mit an den Strand, in die Hütte. Zwei Frauen sind anwesend. Die eine beginnt mit dem Kochen, die andere am Vorbereiten der frisch gefangenen Krabben für den Kochtopf. Währenddessen hat Achileas und sein Gehilfe bereits das Grillfeuer entzündet. Es gibt noch Poulet Schlägel zu den Krabben.
Da es noch fast eine Stunde bis zum Mittagessen dauert, gehen wir im seichten Wasser schnorcheln. Hier ist das Wasser viel wärmer und meine Maske läuft nicht mehr so stark an. Wieder bekommen wir viele farbige Fische zu Gesicht.
Schon werden wir zu Tisch gerufen. Auf einem Nebentisch sind die Köstlichkeiten aufgestellt: Krabbentopf mit Kokos-Sosse, Poulet Schlägel, Manjok, Reis und Bananen.
Wir geniessen das köstliche Essen trotz der Pulerei mit den Krabben.
Den Nachmittag geniessen wir mit faulenzen, Motu erkunden und schnorcheln. Gegen drei Uhr verlassen wir das Motu und düsen los. Wieder in der Bucht angekommen, wo heute Morgen der Hai abging, lässt Achileas die Schleppangeln heraus. Doch auch nach 20 Minuten hat noch kein Fisch gebissen. Achileas sieht man die Enttäuschung an, als er sagt wir fahren retour. Die Kinder und Frauen sind froh, dass es endlich zurück ging. Nach gut einer Stunde kamen wir im Maro’i wieder wohlbehalten an.
Eine weitere Überraschung beim Abendessen. Ein grosser Topf voll Scampi, nebst vielen anderen Leckereien, wartet auf uns. Vollgefressen setzen wir uns später an unser Kartenspiel bevor wir zu Bett gehen.
Was für ein erlebnisreicher Tag dies war.
Gute Nacht.