Blick aufs Meer


Tag 29:

Mangareva Inselrundfahrt

Trotz des kleinen Bettes erwache ich ausgeschlafen. Angelika weniger, war sie wieder Futtertränke für die Moskitos. Die Nacht hindurch hat es öfter einen Regenschauer gegeben. Im Anschluss tropfte es unaufhörlich auf ein Jukablatt, tönte als würde der Tropfen auf einen Becher fallen. Zum Glück konnte ich das Blatt umlegen und wieder weiterschlafen.

Kurz vor halb Acht gehen wir ins Haupthaus, auch das Frühstück wird zusammen in der Gruppe eingenommen. Reichhaltig steht alles bereit auf dem Tisch und der Kaffee ist auch bereits aufgebrüht. Langsam kommt die Sonne hinter dem Berg hervor gekrochen. Die Bucht ist nach Westen ausgerichtet. Vielleicht haben wir mal einen schönen Sonnenuntergang wenn die lästigen Wolken sich endlich verziehen würden.

Langsam äugt die Sonne hinter den Wolken hervor. Wie die Sonne steigt auch meine Laune zusehends, seit ich mich auf das neue, andere Erlebnis einlasse. Etwas später beschliessen wir zum Einkaufsladen zu marschieren. Wir haben erfahren, dass dieser nicht gleich um die Ecke sei, einfach der Strasse entlang gehen. Während dem Marsch, bei einem Haus fragt mich Angelika ob ich diese Früchte kenne? Nein, leider nicht. Eine ältere Frau gesellt sich zu uns und sagt, dass dies Passionsfrüchte sind. Einmal mehr ärgere ich mich über meine Sprachkenntnisse. Trotzdem unterhalten wir uns ein wenig und die Frau sagt, kommt mit, ich gebe Euch zu probieren und wartet erst nicht unsere Antwort ab. Die Herzlichkeit und Freundlichkeit hier in Polynesien überrascht uns immer wieder aufs neue. Auf der Terrasse ihres Hauses schneidet sie uns zwei Früchte auf und reicht uns diese mit einem Kaffeelöffel dazu. Wouw was für ein Genuss, dieses Aroma nicht zu vergleichen mit unseren Passionsfrüchte zu Hause.

Wir verabschieden uns dankend doch, wir müssen warten, die Frau entschwindet und kommt mit 4 Passionsfrüchte zurück und übergibt uns diese. Wo findet man heute noch solche Herzlichkeit und gleichzeitig diese Bescheidenheit.

Wir sollen weiter der Strasse über den Berg (ca. 80 m.ü.M.) folgen, da sei nach gesamt einem Kilometer der Einkaufsladen, sagte und die nette Frau, bevor wir losmarschieren. Immer wieder schöne Aussichten auf die Bucht von Gatavaké lassen uns stehen und geniessen. Beim Einkaufsladen angekommen, kaufen wir uns zwei Flaschen Wein und je ein Sechser Pack 1.5 Liter Wasser und Bier, wohlwissend, dass ich diese 9 Kg nun ca. 2.5 Kilo retour tragen darf. Angelika nimmt den Wein und das Bier in die mitgenommene Tasche und wir zotteln los. Gemütlich den Berg hoch, wieder hinunter, zurück zur Pension. Auf halben Weg nehme ich zusätzlich die Tasche als Gewichtsausgleich. Retour in der Pension legen wir uns zur Erholung auf die Liegen, nach der Abkühlung im Meer geniessen wir eines der schweisstreibend, hergetragenen Biere.

Maria kommt zu uns und fragt, ob wir Ihr Auto für eine Inselrundfahrt haben möchten. Dankend nehmen wir das Angebot an. Wieder angezogen fahren wir los. Per Zufall habe ich gestern Abend, trotz extrem langsamen W-LAN-Netz, über Google Maps die Insel betrachtet und habe die einzige rund um die Insel führende Strasse im Kopf.

Wir fahren los und nach dem Einkaufsladen von heute Morgen endet die Betonpiste und eine mal bessere, mal schlechte Naturstrasse folgt. Vor uns Baustellensignale, Überholverbot, Tempo 30 und weitere Bau-Signale sind aufgestellt. Wir lachen uns schief, kann auf dieser Naturstrasse höchstens 40 Km/h gefahren werden wegen den Schlaglöcher. Hier sind sie daran die Strasse zu erneuern.

In einer Siedlung halten wir bei einer imposanten Kirche. Leider ist diese verschlossen. Immer mal geht’s steil die Strasse hoch und ebenso wieder hinunter auf unserer weiteren Fahrt. In Rikitea halten wir bei einer alten Kirche mit schöner Maria-Figur. Die Kirche ist ausgeräumt und ein leere Hülle. Nächster Stopp bei der Kathedrale, wo glauben wir ein Gottesdienst abgehalten wird. Pfarrer, Gehilfe und zwei Personen sind anwesend.

Gemütlich fahren wir retour in die Pension wo Achileas, Schwiegersohn von Marie, bereits auf das Auto wartet, lächelnd den Schlüssel entgegen nimmt und losfährt.

Wir legen uns wieder auf die Strandliegen und geniessen den Restnachmittag bis zum Abendessen. Dieses nehmen wir wieder gemeinsam am sehr reich gedeckten Tisch mit der Franz. Familie ein.

Nach dem Essen spielen wir wieder Karten bis wir gegen Neun ins Bett kriechen.

War diese ein erlebnisreicher Tag und meine Laune ist bestens, bin auch ich hier endlich angekommen.

Gute Nacht