Private Bootstour


Tag 23:

Taha’a Bootstour

Wunderbar geschlafen, erwachen wir gegen sechs Uhr morgens. Diese Nacht hat es wieder ein paar Mal richtig kräftig geschüttet und dank dem dass alle Fenster und die Terrassentür offen ist, war es angenehm kühl. Vor Mücken oder dergleichen müssen wir uns nicht fürchten da ein Moskitonetz unser Bett umspannt.

Heute erleben wir etwas spezielles, haben wir eine Bootstour gebucht, nur für uns zwei.
Gespannt warten wir nach den Frühstück auf das Boot.

Gegen halb Neun fährt ein Speed Boot an den Steg. Der Bootsführer ist ein junger, sympathischer Typ. Flossen, Schnorchel sind schnell auf das Boot gebracht und los geht die Tour.

Vaita erklärt uns die Tour, welche vor uns liegt, während wir gemütlich vom Motu weg schippern. Nun lässt er den zwei 200 PS starken Motoren freien Lauf und wir fliegen über das Lagunenmeer. Vorbei an diverse anderen Motus, grösstenteils in Privatbesitz, zwei davon mit grösseren Hotel darauf. Vaita steuert das Boot mit den Füssen während er auf der Ukulele spielt und dazu singt.

Nach gut einer halben Stunde schwenken wir zwischen zwei Motos über Korallenhaine Richtung Riff. Vaita erklärt uns, dass es hier viele Korallen und viele verschiedene Fische hat, dass er uns am Riff ins Wasser lässt und dann am anderen Ende des Korallenhains auf uns wartet. Wir sollen uns Zeit lassen und geniessen.

Wunderbare Unterwasserwelt empfängt uns. Entspannt geniesse ich es und lasse mich im Meer treiben. Was mich jedoch fast zur Weissglut bringt, ist meine GoPro. Dass die Fernbedienung den Geist aufgegeben hat, mit dem kann ich leben, jedoch dass sie sich nach 30-35 Sekunden aufhängt ist….. Das bedeutet, Gehäuse auf, Kamera heraus, Batterie heraus und das ganze retour. Und dies während ich im Wasser bin. Trotzdem gelingen mir ein paar schöne Aufnahmen.

Da ich mit der Kamera so beschäftigt bin, realisiere ich erst spät, dass Angelika mit ihrer Angst zu kämpfen hat. Ich schwimme  ein gutes Stück zurück zu Ihr. Zum Glück habe ich ja die grosse Flossen, was mir erleichtert gegen die Strömung zu schwimmen. Angelika sah nur noch Korallen vor sich, welche knapp bis unter die Wasseroberfläche ragen, und keinen Weg wie sie zum Boot kommen soll.

Ich nehme sie an der Hand und gemeinsam lassen wir uns Richtung Boot treiben.

Nun „fliegen“ wir nach Iripau, dem Hauptort der Insel Taha’a. Müssen wir noch etwas Bargeld haben da der Ausflug nicht mit Karte bezahlt werden kann. Plötzlich zeigt Vaita während der windigen Fahrt auf das Meer wo ein Schwarm Makrelen das Wasser zum Sprudeln bringt. Etwas später stoppt Vaita das Boot abrupt, da schaut, zwei Mantas. So schön, diese anmutigen Engel der Meere zu sichten.

 Auf dem Fussweg zum Geldautomat reisst der eine Riemen meiner in Neuseeland erstandenen Flip Flops. So ärgerlich, muss ich mich von ihnen trennen, doch zum Glück hat es neben der Bank ein Supermarkt wo ich neue erstehen kann.

Nun ist die Besichtigung einer Perlenfarm auf dem Programm. Wir legen am Steg der Perlenfarm La Orana Pearl Farm an. Angelika schau, sind das nicht Inge und Pietro, welche wir auf der Aranui 5 kennen lernten? Sie sind es und die Begrüssung ist sehr herzlich. Gemeinsam lassen wir uns in der Manufaktur, das Entstehen der Perlen in den einzelnen Schritten, erklären. Ein schmucker Laden lädt direkt zum Kaufen ein, doch uns spricht nichts an. Noch etwas schwatzen mit Inge und Pietro und weiter gehen die Tour. Sie Beide fahren weiter mit der Autotour, wir auf dem Boot.

Nächstes Ziel ist die Domaine Pari Pari, Distillerie de Rum et Huilerie de coco. Wir lassen uns den Prozess erklären und können diverse Ruhm kosten. Da wir bereits Übergepäck haben, ziehen wir ohne Ruhm weiter.
Dafür, kaum vom Bootssteg entfernt, die 400 Horsepower voll entfesselt, schenkt uns Vaita vom Mitgebrachten Rum mit eingelegten Bananen und Vanillestange ein. Wouw wie köstlich, und das auf dem leeren Magen.

Sind wir schon zu 3/4 um Taha’a geschippert? Vor uns erscheint Raiatea mit dem vorgelagerterten Flughafen. Während der Fahrt hat uns Vaita immer wieder Anekdoten  zur Insel Taha’a erzählt, Anzahl Personen, Dörfer, Schulen, zur Vegetation und vieles mehr. So realisierten wir gar nicht welche Distanz wir bereits zurückgelegt haben.

Ich erkennen dass wir uns bereits auf dem Weg zu unserem Motu befinden. Wieso biegt er nun zum Riffgürtel ab? Lunch ist doch das nächste Tagesziel, doch kein Motu weit und breit in Sicht. Nur ein einzelnes kleines Boot schaukelnd im Meer.

Wir halten neben dem ankernden Boot und nun erkenne ich es: Eine Horde Black Sharks umkreist das andere Boot und mittlerweile auch unseres. Du willst jetzt nicht aller ernstes ins Wasser, fragt mich Angelika ängstlich. Doch doch, dass lasse ich mir nicht entgehen, sind doch Black Shark fast ungefährlich. Ab ins Wasser, Schnorchelbrille auf und was sehe ich, da schwimmt sogar ein Riff-Manta am Boden. Was für ein Erlebnis, inmitten der Black Shark und zusammen mit dem Riff-Manta zu schwimmen. Auch Vaita kommt ins Wasser. Leider kann Angelika ihre Angst nicht überwinden.

Nach diesem einmaligen Erlebnis nehmen wir Kurs auf das rechte Motu bei der Passage Toahotu. Hier ist das Motu Atger mit Restaurant. Dieses Motu gehört den Eltern von Vaita. Ein grosses Buffet empfängt uns. Bevor wir jedoch mit dem Essen beginnen, zeigt uns Vaita wie ein Stirnband aus Palmenwedel geflochten wird. Weiter wie bei einer Kokosnuss die fasrige Rinde entfernt und diese dann geöffnet wird. Genüsslich trinken wir das frische Kokoswasser.
Wie kommt man zu Kokosmilch? Ja, in dem das weisse Fruchtfleisch aus der Nuss geraffelt wird. Das geraffelte Kokosfleisch fällt auf ein Teller, welcher Vaita vorher aus einem Palmwedel geflochten hat. Nun kommt der spassigste Teil, wir nehmen ein wenig geraffeltes Kokosfleisch in die Hand, Kopf nach hinten legen, die Hand über den Mund halten und fest pressen, schon fliesst die Kokosmilch nicht nur in den Mund und wir lachen über uns.

Nach dem ausgiebigen Lunch schippern wir zum Vallée de la Vanille. Boot am Steg festgezurrt marschieren wir in dieses kleine Tal hinein. Ein paar Häuser und Hütten erreichen wir. Unter einem Zelt wird nur für uns vom Besitzer der Plantage, dies in gutem Deutsch, die Produktion von Vanille erklärt, und vieles mehr. Wäre nicht eine weiter Gruppe gekommen, weiss nicht wie lange wir uns mit im unterhalten hätten.

Gekauft haben wir nichts, marschieren retour zum Boot und in rasanter Fahrt geht’s zurück zum La Pirogue Api. Vaita lässt uns auf dem Rückweg vom zweiten Rum kosten in welchem Litschi eingelegt sind. Der „Bananenrum“ schmeckte uns besser. Zum Abschied spielt uns Vaita ein letztes Ständchen auf der Ukulele bevor wir uns verabschieden am Steg.

Was für ein wunderbare Tour und wir bedanken uns herzlich bei Vaita und zahlen die Tour. Glück hatten wir den ganzen Tag mit dem Wetter, goss es in strömen immer dann, wenn wir ein Dach über dem Kopf hatten, dies bei der Perlenfarm, der Rum-Destillerie wie auch während dem Lunch.

Der restliche Nachmittag ist mit faulenzen schnell vorbei und wir geniessen wieder ein herrliches Abendessen.

Den restlichen Abend verbringen wir auf der Veranda bevor wir ins Bett schlüpfen.

Gute Nacht