
Tag 15:
11. Schiffstag Rangiroa
Es ist schon seltsam. Zu Hause können wir bis spät in den Morgen geschlafen. Hier auf der Aranui 5 erwachen wir jeweils gegen halb Sechs und sind ausgeschlafen.
Auch Angelika vermisst das Ausschlafen nicht.
So finden wir uns wieder um halb Sieben beim Frühstück mit den anderen ein. Lange haben wir heute nicht Zeit, wollen wir doch die Passage vom Ozean in die Lagune nicht verpassen.
Auf Deck 10, vorne bei der Brücke, nehmen wir Stellung auf, ist die Passage doch bereits in Sicht. Angelika und mir kommen Erinnerungen auf. Sind wir doch vor 6 Jahren bereits hier für 4 Tage bei Rober logiert.
Und wir haben Glück, sehen wir einzeln 5 Delphine jucken, leider zu schnell für ein Foto. Nicht desto Trotz ist das gesehene und die Einfahrt spektakulär. In der Lagune dreht die Aranui 5 in einem grossen Bogen um das „Aquarium“ mit der kleinen Insel herum. Das Aquarium kennen wir noch von unserem letzten Besuch, gibt es hier viele verschiedene Fische und ist schön zum Schnorcheln oder Tauchen.
Die Aranui 5 stoppt und lässt den Anker herunter. Währenddessen werden bereits die Bargen und Transportkähne mittels Kran zu Wasser gelassen.
Als erstes verlassen jene Passagiere die Aranui 5, welche die erste von 5 Glasbodenfahrten, eine zu zahlende Option, gebucht haben. Wir haben uns dagegen entschieden, wollen wir doch mit dem Fahrrad das Dorf und das Resort von Robert besuchen.
Mit der nächsten Barge setzen wir auch über an Land. Dieses Mal fahren die Bargen direkt an den Sandstrand und lassen vorne die Luken herunter. Hier wäre es schön zu schnorcheln, doch dies geht für mich noch nicht. Wurden gestern Abend die Fäden gezogen und ich sollte noch ein, zwei Tage warten mit ins Wasser gehen.
Wir begutachten als erstes die Stände mit Souvenirs, welche extra für die Passagiere aufgestellt werden.
Frank, wir versuchen nun im Hotel neben dem Strand Fahrräder zu mieten wie besprochen, teile ich mit. Ebenso haben wir uns für das Mittagessen auf der Aranui 5 heute abgemeldet.
In der brütenden Sonne und Hitze marschieren wir zur Strasse hervor, rechts ca. 1 Km dieser entlang, bevor wir rechts in dieses Hotel-Resort Kiaora einbiegen. Wir erhalten ohne Mühe zwei Fahrräder mit einem Gang und Rücktrittsbremse. Vorderbremse gibt es nicht. Angelika ist es etwas schmauch, ist sie doch über 10 Jahre kein Rad mehr gefahren.
Doch sie hat auch keine Schwierigkeiten, gelernt ist halt gelernt. Gemütlich fahren wir der Strasse entlang, am Flughafen vorbei, ins Dorf. Auch hier hat es eine grosse Passage und am Pier steigen wir schweissgebadet vom Rad. Unter Palmen erholen wir uns erst mal und schauen den Fischern und den vorbeirauschenden Booten zu.
Erholt radeln wir zurück zur Kirche. Schade, die Gatter sind versperrt. Trotzdem können wir von der renovierten Kirche ein Foto schiessen. (Vor 6 Jahren war diese eingerüstet für die Renovation).
In einem Laden kaufen wir Getränke ein. Was hälst Du von etwas Essen, frag ich Angelika. So fahren wir zur nächsten Snack-Bar und geniessen ein Tuna-Capriccio und Tuna-Salat mit Reis. Frisch gestärkt machen wir uns auf den 8 Km langen Rückweg in der prallen Sonne.
Schau hier ist die Einfahrt zum Ressort wo wir vor 6 Jahren logierten. Das Schiff steht immer noch im Garten, jedoch sieht die Anlage verlassen aus. Am Hauptgebäude haben sie die grosse Terrasse verkleinert. Ansonsten sehen die Bungalows gleich aus wie damals, nur dass alles verlassen, unbewohnt wirkt. Schade haben wir hier ne tolle Zeit verbracht.
Im Hotel-Resort kommen wir verschwitzt an, geben wir die Fahrräder ab und dürfen an der Over-See Hotelbar, mit teils Glasboden, eine Erfrischung geniessen bevor wir zurück an „unseren“ Strand marschieren.
Angelika springt noch ins Meer, während ich ein paar Fotos schiesse. Geniessen wir die letzte Stunde hier auf Rangiroa, den Morgen heisst es bereits: Ausschiffen.
Um Drei geht die letzte Barge zurück zur Aranui 5, Eintreten wieder seitwärts bei ruhiger See. Jedoch musste die Transportbarge etwas zurücksetzen, sind darauf doch zwei Crewmitglieder daran Schadstellen an der Aranui 5 mit Farbe auszubessern. Jetzt hoch auf Deck 6 damit wir die Ausfahrt zur Lagune hinaus durch die Passage nicht verpassen.
Nach dem Duschen und Kofferpacken finden wir uns wieder auf Deck 6 ein, wo uns Uwe und Iris einen Platz frei gehalten haben. Schön, dass es Iris wieder besser geht. Zu Happy Hour gibt’s musikalische Unterhaltung, bevor wir zum Abendessen auf Deck 4 im Restaurant das Abendessen einnehmen.
Nach dem Dessert bittet der Hauptkellner, verzeiht mir dass ich seinen polynesischen Namen vergessen habe, um Aufmerksamkeit. Erst auf Französisch, dann auf Englisch erklärt er, dass er ein paar Männer den Haka lernen will.
Auch ich werde aufgerufen und so finde ich mich mit 6 anderen Männer im grossen Zwischengang ein.
Er zeigt uns den ersten Teil und wir dürfen dies wiederholen. Ein Gelächter erschallt, nicht ohne seine Sprüche, weil wir uns nicht korrekt wiedergeben. Nochmals und dann der nächste Teil und der letzte Teil. Viel Gelächter der Gäste doch wir schaffen zum Schluss diesen Haka ganz ordentlich.
Es war ein Riesen Gaudi.
Den Rest des letzten Abends verbringen wir wieder gemeinsam auf Deck 6 auf der Veranda. Ist es bereits schon vorbei? Wir können es kaum fassen. Frank gesellt sich zu uns und teilt sein Wissen ein x-tes Mal mit uns. Zur vorgerückten Stunde begeben wir uns ein letztes Mal in unsere Kabine.
Gute Nacht.