
Tag 13:
9. Schiffstag Fatu Hiva-Omoa
Wieder stehen wir nach einer ruhigen Überfahrt nach Fatu Hiva-Omoa zeitig auf, die Aranui 5 hat bereits den Anker geworfen. Geschäftig wird auch hier Güter gelöscht. Wir gehen um halb Sieben zum Frühstück und wie jeden Morgen muss dieses erst verdienet werden beim Anstehen. Leider geht es Iris immer noch nicht besser während Helga in alter Frische daherkommt. Nach dem Frühstück legen wir zum zweite Mal die Schmutzwäsche vor die Kabinentür und bereiten uns auf den Ausflug vor. Ein super Service hier an Bord, können wir zwei Mal die Wäsche waschen lassen. Nebenbei, diese kam komplett, sauber ohne Färbung auf die Kabine zurück. Sogar Jeans und Jogginghosen werden gebügelt.
Heute haben wir eine optionalen Ausflug gebucht. Während die einen die 15 km und 600 Höhenmeter hoch und herunter laufen, werden wir gefahren.
Schade wollten wir dies doch auch erwandern doch mit meiner Wunde darf ich nicht.
Um kurz nach acht schippern wir mit den Bargen zum Pier von Omoa hinüber. Das Einsteigen war ruhig doch an der Pier schlagen anständige Wellen an, was für einen speziellen Ausstieg sorgt. Gemütlich spazieren wir auf der Strasse der Bucht entlang bis zu einem Neubau.
Hier entsteht ein neues Festgelände für den alle 2 Jahre stattfindenden …… welches dieses Mal in Omoa stattfindet. Es werden in dieser beschaulichen Gemeinde ca. 3000 Gäste erwartet. Wo werden all diese Leute verköstigt und erst wo nächtigen diese?
Die „Hauptstrasse“ spazieren wir landeinwärts an der Kirche vorbei in welcher eben eine Messe zelebriert wird. Unser zugewiesener Guide zeigt uns den Abzweiger zum Kunsthandwerkszentrum. Hier werden nebst Schnitzereien, Tücher auch die nur in den Marques erstellten Tapa verkauft.
Ups, gut dass wir vorgestern auf Ua Huka keines gekauft haben. Dort kostete dieselbe Grösse 15’000 XPF (ca. 130 Fr.) und hier 1’500 XPF. Wir kaufen uns zwei kleine Exemplare.
Draussen wird wieder Musik und Gesang zum Besten gebracht und schau her, Tony spielt Ukulele und später die Trommel. Wie werden wir diese schönen und herzlichen Klänge vermissen, denn heute verlassen wir die Marques Inseln gegen Abend.
Kurz nach Neun Uhr wird uns beim Museum gezeigt, wie die Tapas hergestellt werden. Von einem Ast wird die Rinde abgeschabt. Die innere Rinde wird als Ganzes abgezogen. Je nach Grösse des Astes ergibt sich daraus die Grösse des Tapas. Diese Innere-Rinde wird mit einem 4-Kt. Holz geschlagen, abwechselnd mit der einen Seite mit Längsrillen, dann wieder mit der flachen Seite, bis die Fasern gequetscht und die Rinde gedehnt ist. Ist das ganze Stück mal durchgeschlagen, wird es je hälftig faserlängsseitig gefaltet, wieder geschlagen, wieder gefaltet, wieder geschlagen, so klein als möglich gefaltet und geschlagen. Dann wieder öffnen und es beginnt von vorne. Ja länger diese Prozedur gemacht wird, des feiner wird dieses Rindenstück. Lang genug geschlagen wird es wie Seide.
Nach Zehn Uhr geht die Fahrt los. Doch vorher werden wir einzeln aufgerufen und den Fahrern/Innen zugewiesen. Mit Iris und Uwe besteigen wir ein Pick Up. Wir fahren durchs Dorf, in den Wald hinein, ein Tal hoch. An der Trinkwasserfassung angekommen halten wir für einen Foto Stopp.
Auf derselben Strecke geht es wieder retour ins Dorf, nicht ohne Kreuzen anderer Pick Ups auf dieser Single Road. Im Dorf, fast am Strand unten, biegen wir rechts ab und zügig, steil den Berg hoch führt die Strasse. Ab und an hält der Fahrer an, um uns die Aussicht zu zeigen, damit wir Fotos schiessen können.
Die Wanderer sind schon weit vorangekommen, stellen wir fest, als wir die ersten überholen. Hut ab in dieser Hitze und teilweise steilen Strasse da hoch zu wandern. Trotzdem wurmt es mich grausig dass ich, wir die Strecke nicht selber wandern können.
Auf der Scheitelhöhe angekommen erwartet uns ein aufgebautes Buffet. Auch die ersten Wanderer sind bereits da. Am Buffet gibt es Kaffee und Saft, Sandwiches werden direkt geschmiert und Kuchen. Sitzgelegenheit hat es viele und so geniessen wir die Speisen und Getränke. Die Temperatur hier auf 629 M.ü.M. ist sehr angenehm, vielleicht auch da es bewölkt ist. Mittlerweile sind die letzten Wanderer eingetroffen, wie auch der Besenwagen.
Wir hingegen machen uns auf den Weg, so haben wir weniger Verkehr vor uns und die Aussichtspunkte sind frei. Die Strasse hat es in sich, nicht nur wegen den Kurven und Steilheit, nein da es eine Naturstrasse ist, hat es teilweise recht ausgewaschene Krater, welche unser Fahrer gekonnt umkurvt.
Wir sehen an der Klippe draussen eine Antenne auftauchen. Wäre dies doch schön da hinaus zu fahren? Als hätt es der Fahrer meine Gedanken gehört, biegt er links ab und Angelika sagt; der will jetzt nicht da hinaus fahren? Speziell steil und holprig ist der Weg hinaus, die anschliessende Aussicht auf die Steilküste entschädigt. In der Bucht steht bereits die Aranui 5, ist sie über den Mittag von Omoa hier nach Hanavave geschippert.
Wieder zurück auf der Strasse, geht es richtig zur Sache. Enge Steilkurven vor uns, welche zu eng sind für den Radius des Pick Up. Halb in die Kurve fahren, Rückwärts korrigieren und weiter geht es. Bis zu 20‰ über längere Strecken inklusive einiger Kurven, geht es talwärts.
Man, wird diese Strecke den Wandern in die Knie einfahren.
Schöne Felsformationen, im Wechsellicht der Wolken und Sonne, haben uns den ganzen Weg begleitet. Jetzt auch wieder, als wir aus dem Tal hinaus Richtung Meer fahren. Ich kann mich nicht satt sehen. Vor dem Kulturzentrum werden wir abgeladen und verabschieden uns vom Fahrer.
Wir sagen Iris und Uwe, dass wir gleich zum Strand an den Pier gehen.
Ohne Ortskenntnis, keine einfaches Unterfangen. Die Strasse auf welcher wir spazieren ist eine Sackgasse. Am Ende marschier ich den Weg durchs Gebüsch, vorbei an einer schlafenden Sau, auf Steinen überquerend den Bach, über Stacheldraht bis wieder eine Strasse kommt. Angelika gebe ich keine Möglichkeit der Wiederrede. Kein Laden oder Restaurant begegnet uns bis hinunter zur Pier. Die Barge steht kurz vor der Abfahrt und wir können grad noch hinein hüpfen.
Langsam tuckern wir Richtung Aranui 5, nicht ohne einen Schwenker, damit wir nochmals einen Abschiedsblick ergattern können. Und jetzt sehen wir, was Frank erklärt hat; eine der schönsten Buchten mit diesem Taleingang. Und wahrlich es ist ein wunderbarer Anblick.
Über die Seitwärtstüre wieder auf die Aranui 5 eingestiegen. Wir geniessen die Zeit auf Deck 4 mit lesen und Bericht schreiben. Und dann eine Überraschung, ein riesiger Manta taucht am Heck auf, zeigt seinen Kopf kurz und schwimmt seines Weges dahin, was für ein faszinierendes Erlebnis.
Gespürt habe ich es bereits, dass die Hauptmotoren gestartet sind. Langsam dreht sich die Aranui 5 um aus der Bucht zu fahren.
Farewell von den Marquesas.
Zum Abschied spielt die Bord-Band auf Deck 7. Es sei Brauch, Blumen und/oder Blumenkränze zu kaufen und als Abschied der Marquesas ins Meer zu werfen. Einige Passagiere kommen diesem Brauch nach.
Dies war für uns die schönste der Marquesas-Inseln. So Grün, ursprünglich bewaldet und die Farben waren überwältigend. Die Bevölkerung war auf jeder Insel sehr nett und nie hatten wir das Gefühl von Unwohlsein oder Angst um unsere Sachen.
Nun verbringen wir 2 Nächte und 1 Tag auf See bevor wir das letzte Atoll, Rangiroa, anlaufen.
Der Abend verbringen wir in gewohnter Runde und Ablauf.
Gute Nacht