
Tag 12:
8. Schiffstag Puamau-HIva OA – Vaitahu-Tahuata
Heute besuchen wir zwei Orte auf einer Insel. Das heisst, zweimal mit der Barge übersetzen, Mittagessen während dem Ortswechsel.
Wieder früh stehen wir auf. Die Aranui 5 ist schon fast am Ankerplatz. Gemütlich gehen wir zum Frühstück auf Deck 4. Leider geht es auch heute Iris nicht besser und sie bleibt in der Kabine bis zur Überführung an Land. Nach dem Frühstück gehen wir in unsere Kabine und bereiten uns für den Ausflug vor.
Noch etwas Zeit auf dem Balkon verbringend sieht Angelika plötzlich eine Schildkröte auftauchen. Ich sehe nur noch wie sie wieder abtaucht. Was für ein schönes, kurzes Erlebnis.
Wir finden uns kurz vor acht auf Deck 5 im Konferenzraum ein. Plötzlich beginnen die einen Häppi Börsdäy zu singen. Ah, Frank hat heute Geburtstag.
Wieder werden die Deutsch und Englisch sprachigen als erstes von Bord gehen. Heute ist das seitliche Einsteigen in die Bargen harmlos, der Wellengang ist gering. Trotzdem sind wieder 4 Crew-Mitglieder positioniert und helfen jeder Person auf die Barge.
Wilder ist der Ausstieg an der sehr kleinen Pier von Puamau-Hiva Oa. Nachdem die Barge Backbord am Heck vertäut ist, kann der Bargenführer diese ruhig an der Pier halten und wir steigen über die Pier-Treppe aus.
Die Entlade-Arbeiter unterbrechen während unseres Ausstiegs ihre Arbeit, da die Pier sehr klein ist. Was für eine Logistik und Kunst hier all diese Güter umzuladen auf die diversen LKW’s.
Wir marschieren den steilen Weg hoch bis zur Strasse. In Reih und Glied warten die Pickups um jeweils 4 Personen aufzunehmen. Wir wären die letzten, doch es haben sich 4 Franzosen eingeschlichen und kapern vor uns das letzte Pickup.
Unser Guide kommt ins Rotieren und über Funk wird ein weiteres Auto aufgeboten, welches uns nach ein paar Warteminuten aufnimmt.
Die Fahrt geht der schönen, malerischen Küste entlang. Links abgebogen, steigt die Strasse steil an, zwischen ein paar Häuser hindurch, hoch in den Wald. Nach ca. 3 Km kommen wir an der archielogischen Fundstätte Te Ilpona.
Frank erklärt uns wieder die geschichtliche Bedeutung dieser Stätte, die verschiedenen Platzbereiche und die Bedeutung der Tikis. Sehr Interessant, wie das soziale Leben der Erstbewohner hier auf allen Marques-Inseln gewesen war und auch heute haben diese Stätten ihre Bedeutung im Leben der Polynesier.
Die Einen machen sich zu Fuss auf den Rückweg zum Pier, wir steigen wieder ins Auto, sollt ich doch nicht so viel laufen mit meiner Wunde. Am Strand unten, bei der Kirche angekommen, steigen wir aus und gehen zur ihr hoch. Da wir zu den ersten gehören, können wir ein paar Fotos ohne lästige Personen schiessen. Auch diese Kirche ist innen schlicht gehalten und doch, es ist wieder anders, wie bei jeder Kirche hier auf den Marques-Inseln. Fantastisch ist wieder die Kanzel und der Sakristan, welche aus Holz geschnitzt sind.
Am Strand sehen wir ein paar schwimmen, obwohl mehrfach hingewiesen wurde, dies tunlichst zu unterlassen. Sei doch vor ca. 2 Jahr wegen der gefährlichen Unterströmung jemand ertrunken.
Diverse Fotos schiesse ich, während wir am Strand entlang, später die Strasse hoch und anschliessen hinunter zum Pier marschieren. Ein grosser Caterpillar hievt die Güter vom flachen Materialtender auf den Pier und anschliessend mehrfach manövrierend auf die LKW. Wir werden angehalten uns aus dem Wendekreis zu halten.
Sei Dir bewusst, der Caterpillar hat keine Bremsen mehr und der Fahrer hält mit Vor- oder Rückwärtsgang diesen an Ort und Stelle, sagt mir Frank mit einem verschmitzten Lächeln.
Einige der Fahrzeuge, welche wir hier auf den Inseln sehen, würden eine TÜV-Kontrolle bei weitem nicht mehr bestehen. Andere Länder, andere Sitten.
Zu sagen ist, dass die Fahrzeuge, in welchen wir transportiert werden, immer einen vertrauensvollen Eindruck vermitteln. Hier wird auf die Sicherheit wahrlich geschaut.
Mit der Barge fahren wir retour zur Aranui 5. Angekommen, kurzes Ausruhen, bevor wir das Mittagessen einnehmen.
Inzwischen sind die Bargen wieder auf die Aranui 5 gehoben worden, der Anker gehievt und wir nehmen Kurs auf Vaitahu-Tahuata.
Wieder ankern wir draussen in der Bucht und werden gegen 14 Uhr mit dem Bargen an Land überführt. Kurzer Fussmarsch in die Ortschaft Vaitahu wo beim Dorfplatz uns ein Kunstmarkt erwartet. Was für eine schöne Kirche steht hinter diesem Dorfplatz. Auch in dieser Kirche schlichte, schöne Kunst und der Kreuzweg ist kunstvoll geschnitzt.
Wieder draussen, kaufe ich zwei Kokosnüsse. Das Kokoswasser ist erfrischend und durstlöschend. Am Kunstmarkt kaufe ich mir ein aus Knochen geschnitzter Manta. Auch hier wird wieder sehr schönes Handwerk feil geboten. Die Preise sind jedoch von Insel zu Insel verschieden. Schön, dass Frank uns informiert, welche Art von Kunst auf welcher Insel Preiswerter ist. Unter Palmen finden wir eine Art Restaurant mit WIFI. Wieder mal ein paar Nachrichten erhalten bzw. senden.
Um 4 Uhr geht es retour auf die Aranui 5. Von weitem sehen wir Rauch am Heck der Aranui 5 austreten. Der Bargenführer macht extra einen Schlenker damit wir den Rauch riechen können. Wie lecker. Näher kommend, sehen wir, wie über die Reling auf Deck 2 ein grosser Grill ausgehängt wurde. Hier bruzelt leckeres für die Crew heute Abend, welche gleichzeitig 4 Geburtstage feiern werden. Auf Deck 6 genehmigen wir uns eine Erfrischung. Angelika geht an die Info, welche Frank hält, während ich Tagesbericht schreibe, auch mit dem Hintergedanken, den schönsten Platz und genügend Sitzmöglichkeiten reserviert zu halten. Bin ich ein ausgekochtes Schlitzohr? Zur Happy Hour kommen unsere Freunde Inge und Pietro, Uwe und Erwin. Iris und Helga sind auf der Kabine geblieben da es ihnen nicht so gut geht.
Um halb acht gehen wir alle zum Abendessen . Auch hier fehlen Iris und Helga. Erwin und Uwe bringen Ihren liebsten je etwas Essen auf die Kabine, welches vom Service für die beiden an unseren Tisch gebracht wurde. Uwe kommt später auch auf Deck 6 um den Tag mit Inge, Pietro und uns ausklingen zu lassen.
Gute Nacht