Aranui 5 auf Rede


Tag 10:

6. Schiffstag Ua Huka

Heute stehen wir um fünf Uhr auf. Wollen wir doch die speziell angekündigte Einfahrt auf Ua Huka nicht verpassen.

Die Insel ist bereits gut sichtbar, doch wo ist die Einfahrt in diese engen Bucht?

Da der Wind sehr streng ist, gehen wir hinunter auf Deck 9 trinken erst einen Kaffee mit einem Mini-Croissant. Ah, schau da vorne taucht die Einfahrt in die Bucht auf. Sofort auf Deck 10 hoch, vor zur Kapitänsbrücke. Ihr könnt Euch vorstellen, dass wir nicht die einzigen sind mit dieser Idee und so ist der spärliche Platz gut belegt. Trotzdem kann ich ein paar Fotos schiessen der Einfahrt, des Drehmanöver und dem Vertäuen.

In der sehr engen Bucht kommt nun das Königsmanöver, ausgeführt vom Kapitän, den die Aranui 5 wird gewendet. Spektakulär ist es zuzuschauen, sind es doch je wenige Meter Abstand zu den Felsen am Bug und Heck. Kaum ist sie gewendet, kommen die zuvor zu Wasser gelassenen Boote zum Einsatz. Die Zweierbesatzung nimmt je ein Haltetau auf und schippern rechts und links zu den Pollern bei der Felswand hinüber. Nachdem der Matrose die Wurfleine zum Poller hinüber warf, muss der Bootsführer zwei, drei Mal ansetzen, bevor der Matrose auf die Felsen jucken kann. Dies sieht nicht nur, sondern ist ein sehr gefährliches Manöver. An der Wurfleine zieht der Matrose das Haltetau zu sich auf den Fels, kraxelt damit über die Felsen und legt die Schlaufe über den Poller. Nachdem der Matrose wieder auf das Boot gejuckt ist, schippern sie zurück zur Aranui 5 und holen das zweite Haltetau vom Heck, fahren zum Poller wo auch das zweite Tau über diesen gelegt wird. Als beide Seiten soweit sind, werden die Halteseile eingezogen bis die Aranui 5 festgezurrt ist.

Wir verlassen das Deck um noch etwas zu frühstücken, geht doch der Ausflug bereits um halb acht los.

Die Crew hat auf Deck 2 die seitliche Lucke geöffnet und die erste Barge wartet in der welligen See für unser Aufnahme. Die Wellen lassen die Barge nicht ruhig vor der Aranui 5 liegen, nein, sie wird über 2m in der Höhe gehoben und gesenkt. Mit Geduld, mal vorwärts, dann rückwärtsfahrend, versucht der Bargenführer diese am Eingang zu positionieren. Eine um die andere Person wird bei guter Gelegenheit durch drei Crewmitglieder beim Übertreten auf die Barge gestützt, gehoben, geschoben und gezogen. Nicht ganz ohne ist diese Aktion und den einen und anderen Passagieren steht die Angst ins Gesicht geschrieben.

Als die Barge gefüllt ist, 40 Passagiere, gleitet sie gemütlich auf der welligen See an den Quai, an welchem durch den Wellengang das aussteigen ebenfalls erschwert wird. Mit Iris und Uwe besteigen wir ein Fahrzeug und schon bald geht es die kurvig, bergige Strasse in gemütlichem Tempo hoch. Auf der anderen Seite des Berges halten alle Fahrzeuge und wir besuchen den botanischen Garten Arboretum Papua-Keikaha. Gewandt und kundig führt uns Frank durch den botanischen Garten. Sehr viel wissenswertes erfahren wir über Früchte, Kräuter, Bäume und Bambus. Hier werden Edelhölzer gezogen, wie zB. Mahagoni, welche über drei Generationen gepflegt werden, bevor diese gefällt werden können.

In Hokatu besuchen wir ein Handwerksladen, das Petroglyphen-Museum, ein Unterstand mit einem grossen Haka, als dies, während einheimische uns mit Musik unterhalten. Weiter geht es nach Hane wo wir das Musee de la Mer und ein kleiner Kunstmarkt besuchen, ebenfalls untermahlt mit Musik. Die Musiker/innen sind meist älter Personen welche mit voller Hingabe uns unterhalten.

Anschliessend fahren wir nach Te Tumu wo wir uns wieder an einem vorzüglich und reichhaltigen Buffet bedienen dürfen. Freizeit haben wir genug und so besichtigen die einen das Museum neben an, während andere beim Kaffee schwatzen oder einfach dösen.

Nach der Mittagspause machen wir uns auf dem Rückweg. Oben auf dem Scheitel des Berges angekommen, steigen die Wandersleut aus und begeben sich auf den ca. 4 Km Marsch talwärts zum Quai. Leider, wegen meiner Verletzung, muss ich mit dem Auto zurückfahren. Nach kurzer Wartezeit legt eine Barge an, wir steigen ein.

Rums und platsch, etwas mit zu viel Geschwindigkeit gefahren eine Welle schwappte über den Bug.
Alle 40 Personen sind mehr oder weniger geduscht.

Bei der Aranui 5 angekommen, erschrecken viele Personen. Der Einstieg durch die Lucke ist noch schwieriger, der Wellengang mehr als heute Morgen. Die Crew hat die gefährliche Situation sehr gut im Griff, spürt in welchem Rhythmus die Wellen kommen und so wird eine um die andere Person durch die Lucke in die Aranui 5 gehoben. Viele müssen das erlebte zuerst verarbeiten, war es doch etwas heftig.

Der Abend verläuft im gewohnten, Info für den nächsten Tag durch Frank, Apero auf Deck 6 mit anschliessendem Abendessen auf Deck 4. Den Absacker nehmen wir wieder auf Deck 6 ein. Heute ist wieder Karaoke. Passagiere wie auch Crew-Mitglieder bringen Ihre Stimme zum Besten. Ab und zu ist es recht amüsant. Gegen Elf ziehen wir uns in unsere Kabine zurück.

Gute Nacht zusammen