
Gewaltige Wanderung
Angelika und ich führen heute eine Grat Wanderung aus, Corinne und Peter geniessen ihre Zweisamkeit.
Mit der Schönjochbahn liessen wir uns auf das Fisser Joch heben. Gleich neben der Bergstation beginnt der Einstieg für die Grat Wanderung. Zu Beginn gemächlich stieg der Wanderweg an und auch wieder mal ab. Nicht ganz immer schwindelfreie Abschnitte hatte es, was Angelika nicht so gefiel. Trotzdem war sie glücklich, als wir das Gipfelkreuz des Zwölferkopf erreichten.
Nach etwas ausruhen und essen aus dem Rucksack, wanderten wir wieder los. Nicht ohne uns vorher im Gipfelbuch eingetragen zu haben. Erst ein zügiger Abstieg frachten wir hinter uns. Dann gings im Auf und Ab am oberer Sattelkopf vorbei. Der Aufstieg zum vorderer Brunnenkopf hatte es in sich. Wir mussten an ein paar sehr ausgestellten Passagen vorbei, wo ich Angelika unterstützen musst. Tapfer wanderte Angelika weiter. Oben auf dem Vorderer Brunnenkopf angekommen brach Angelika ein, waren die eben erlebten Anstrengungen, vor allem die ausgesetzten Stellen, etwas zu viel.
Ein paar erreichten den Gipfel, kommend auf dem direkten Weg nach oben. Ich frage sie, wie der Weg sei. Geht nicht hier herunter, der ist sehr steil und er empfehle uns, erst auf dem Grat weiter zugehen bis zum Abzweiger Brunnenjoch und dort abzusteigen Richtung Komperdell.
Angelika hatte sich in der Zwischenzeit erholt und wir nahmen die nächste Etappe in Angriff. Erst ging es weiter wieder auf schönem Wanderweg, dann auch wieder über und zwischen Felsen hindurch wie gehabt. Doch dann kam ein Abstieg der wieder abverlangte. Auf dem Hosenboden stieg Angelika hinunter, super wie du das geschafft hast. Etwas später wurde es aber sehr deftig. Über einen Klettersteig mussten wir sehr ausgesetzt absteigen. Angelikas Nerven begannen definitiv zu flattern und sie meinte, ruf den Helikopter, hier steige ich niemals hinunter. Beruhigend sprach ich auf sie ein und sagte, komm, Schritt für Schritt, ich helfe Dir. Teilweise stellte ich mein Knie als Tritt für sie zur Verfügung und führe ihr Bein bei jedem Schritt an die Richtige Stelle.
Völlig geschafft erreichten wir den Abzweiger Brunnenjoch, wo der Abstieg begann. Ich war mächtig Stolz auf Angelika wie sie eben diese Passage bewältigt hat. Es wir wirklich nicht gefahrlos. Der restliche Abstieg war wieder ein guter Wanderweg, teilweise steil und etwas rutschig, doch gut machbar. Erleichterung kehrte bei Angelika ein, als wir die Bergstrasse des Quellenweges erreichten. Auch ich war froh, als wir nanch 5,5 Std. in Komperdell ankamen und mit der Bahn herunterfahren konnten.
In Serfaus haben uns erst mal in einem Restaurant hingesetzt und uns ein Plättli mit einem kühlen Blonden gegönnt. Mit der Metro liessen wir uns zur Bushaltestelle fahren. Anschliessend mit dem Bus zurück nach Fiss. Der Aufstieg zurück ins Hotel wollte dann nicht mehr werden. Was für ein schönes, erleichterndes Gefühl war es, als wir die Wanderschuhe abziehen konnten.