
Wochenende um Innertkirchen herum
Nochmals das schöne, warme Herbstwetter geniessen bevor die Bergbahnen den Sommerbetrieb einstellen.
Mit diesem Vorsatz haben wir in Innertkirchen ein Zimmer reserviert. Mit Freuden stellten wir fest, in was für ein rustikales und altes Hotel wir einzogen, das Gasthaus Tännler, Interkirchen-Wyler.
Das Haus wurde 1633 erbaut und steht sanft renoviert stolz etwas ausserhalb Innertkirchen.
Wir bezogen ein einfaches, schönes Zimmer. Draussen auf der Terrasse genossen wir die letzten Sonnenstrahlen bevor wir ein guten Abendessen genossen.
Gute ausgeschlafen sassen wir am reich gedeckten Frühstückstisch. Wir diskutierten die Ideen der verschiedenen Aktivitäten, welche möglich sind.
Wir entschieden uns, die Gletscherschlucht Rosenlaui anzuschauen in der gleichnamigen kleinsten Ortschaft der Schweiz.
Leider war diese bereits „im Winterschlaf“ und hatte geschlossen. Also fahren wir zur Schwarzwaldalp hinauf. Oben angekommen auch hier: Sommersaison zu Ende.
Enttäuscht fuhren wir wieder zurück. In Rosenlaui beim altehrwürdigen Hotel Rosenlaui parkierten wir das Auto. Ich hatte gesehen, dass etwas vom Hotel entfernt ein Wasserfall ist bei welchem ich ein paar Langzeitaufnahmen knipsen wollt.
Man ist das schon kalt hier oben, sagte ich als wir gut eine halbe Stunde später und einigen geschossenen Fotos wieder im Auto platz nahmen. Was nun mit dem angebrochenen Tag? Komm Schatz, gehen wir durch die Aareschlucht.
Wieder die schöne, kurvenreiche Bergstrasse hinunter und hin zum Eingang der Aareschlucht. Angelika kannte die Schlucht nicht und für mich war es eine Ewigkeit her. Dank der späten Jahreszeit hatte es weder auf der Strasse noch hier in der Schlucht viele Leute unterwegs. Wir genossen die wilde, spektakuläre Schlucht. Am anderen Ende war ein Restaurant dem Schluchteingang eingegliedert, wo wir uns verköstigten. Zu Fuss auf dem Wanderweg marschierten wir zurück zum Auto.
Komm Schatz, wir fahren hinauf zur Engstelnalp, es ist ja er kurz nach dem Mittag. Dort oben können wir nochmals etwas marschieren und die Sonne geniessen. Eine halbe Stunde später parkierten wir vor dem Hotel Engstlenalp. Nach dem Marsch hinauf zum Engstlensee, etwas daran entlang, leider gibt es kein Rundweg, und zurück zum Hotel. Auf der grossen Hotelterrasse genossen wir die Sonne bei einem Glas Wein.
Der Abend verbrachten wir im Gasthof bei einem guten Essen. Plötzlich ein kurzes Flackern der Lampen und aus waren sie. Im ganzen Haus war es dunkel. Der Wirt kam heraus und sage, dass ein Stromausfall vorliege. Wir gingen hinaus und bis auf den Lichtkegel der vorbeifahrenden wenigen Autos war das Tal dunkel. Bald hatten sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt und wir erkannten den wunderbaren Sternenhimmel. Ca. 25 Minuten später kehrte der Strom zurück und damit endete diese spezielle Stimmung.
Am Sonntag, nach dem Frühstück, luden wir unser Gepäck ein und fuhren Richtung Susten hoch. Beim Steingletscher bog ich links ab Richtung Steisee hinauf. Wild und rau ist die Felslandschaft hier oben. Ich erklärte Angelika wo der Gletscher war, als ich das erste Mal hier war. Erschreckend wie weit sich dieser zurück gezogen hat in den letzten Jahren.
Oben auf dem Pass, vor der Tunneldurchfahrt, parkierten wir das Auto und liefen hinauf zum Berggasthaus Sustenpass Hospiz. Währen wir den Kaffee in der Sonne genossen machten wir uns Gedanken, was wir mit dem angebrochenen Tag machen. Im Internet stellte ich fest, dass im Urnerland die Bergbahnen noch fahren. Und da kam mir der geniale Gedanke – Wir fahren ins Maderanertal.
Durch den Tunnel hinunter nach Wasen, links hinunter nach Amsteg und dort rechts hoch ins Maderanertal. Angelika war es nicht geheuer auf dieser sehr ausgestellten Strasse. Bei der Bristen Talstation parkierten wir und fuhren mit der Bergbahn hinauf zur Golzern Bergstation. Auf schöner Kiesstrasse marschierten wir durch den Weiler Seewen hinauf zum Golzernsee. Links um den See marschierten wir mittlerweile auf einem Wanderweg. Viele Familien rasteten, grillierten und einige schwammen im See. Plötzlich ertönte ein Jodelchor durch den Wald. Eine Gruppe war aufgestanden und brachte drei hübsche Lieder zum besten. Der Wanderweg um den See war sehr schön und bot immer wieder schöne Blicke aus dem Wald auf den See.
Im Berggasthaus Edelweiss nahmen wir ein Plättli bevor wir wieder zurück zur Bergstation marschierten.
Gemütlich mit der Bahn hinunter und mit dem Auto wieder Talauswärts. Angelika war froh, als wir in Amsteg unten auf die Autobahn einbogen. Ein schönes, abwechslungsreiches Wochenende ging zu Ende.