Dienstag 12. Juni 2018 Rudha Reidh Lighthouse Wanderung
Nach einer sehr ruhigen Nacht sind wir ausgeschlafen zum Frühstück kurz nach Acht. Rührei mit geräuchertem Lachs, nebst selbstgebackenem Brot und Konfi. Gut gestärkt fuhren wir gegen halb Neun nach Gairloch um für unsere Wanderung was zu futtern einzukaufen und eine Flasche Wein für heute zum Nachtessen. Vorher haben wir uns von den Vorarlberger Töff Fahrer verabschiedet.
Gairloch ist ein kleines verschlafene Örtchen. Im kleinen Supermarkt deckten wir uns ein. Für uns kaum vorstellbar, der Weg vom Lighthouse ins Dorf ist 21km lang und das meiste auf einer Single Track Road mit vielen Wellen, Auf und Ab, Schlaglöcher und Kurven ohne ende.
Zurück im Lighthouse marschierten wir los auf den zuvor ausgesuchten Wander Rundweg. Auf schmalen Pfaden, meist direkt am Abgrund, liefen wir der Küste entlang Richtung Sandybeach. Nach einer halben Stunde begann der Aufstieg bis ca. 100 m.ü.M. Schön war die Aussicht auf die Sandybeach hinunter. Willst Du da wirklich hinunter, fragte mich Angelika, nachdem Sie sah, wie steil es zum Teil war. Gerne will ich da hinunter, nicht wie die Vorarlberger, welche den Weg gestern bei strahlendem Sonnenschein liefen. Der Abstieg war teilweise etwas rutschig, Angelika machte dies sehr gut.
Unten angekommen verliess eine Gruppe von 9 Frauen diesen ruhigen Ort. Somit waren wir ganz alleine und konnten die Stille, ausser Vögelgezwitscher und Möwenschrei nebst dem ruhigen hineinbrechen der kleinen Wellen des Meeres, geniessen.
Wir speisten unsere gekauften Sachen und waren nicht unglücklich das es heute ziemlich bedeckt und etwas windig ist. Weisst wie wir schwitzen würden wenn die Sonne so scheine würde wie gestern?
Der Aufstieg nach der Lunchpause war etwas beschwerlich, mussten wir erst in die Gänge kommen. Oben angekommen liefen wir vom Lighthouse aus gesehen auf die Rückseite des Hügelzuges hin. Wir wussten, dass wir über diesen Hügel, oder besser Berg? mussten. Auch dass es weder einen Wegweiser noch einen Weg gab. So verliess ich mich auf mein Gefühl als ich ich entschied dass wir jetzt den Anstieg starten.
Innert einer knappen Dreiviertelstunde erklommen wir den Berg. Wir schritten über Moorboden, durch halbausgetrocknete Wasserabläufe (diese waren fast am besten zu gehen da man auf Steinen gehen konnte, über grosse Flächen Heidekraut und sanken dann und wann auch ein.
Oben hatten wir eine sehr schöne Aussicht in die weiten des schottischen Hochlandes mit den vielen Seen und der zerklüfteten Küste.
Als Orientierung hatten wir zwei Sendemasten, welche man erst oben erkennen konnte. Zu diesen hoch gehen wir nicht sondern laufen direkt quer über die Anhöhe, müssen sie links von uns lassen.
Nach einer knappen Stunde sah ich die Sandybeach rechts unter uns und wusste dass wir zu fest nach rechts gehalten hatten. Also Korrektur und mehr links halten. Gefühlt über Stunden gingen wir über die Torflandschaft, immer wieder sehr weichen bis matschigen und dann wieder festen Boden unter den Füssen. Ebenso ging es zu beginn mehr aufwärts bis es endlich wieder hinunter ging. Teilweise über steile Abhänge hinunter und gleich auf der anderen Seite wieder hinauf. In der Ferne, es waren noch drei Querrinnen, kleine Täler, sahen wir Strommasten welche vor dem Lighthouse am Berg standen. Nun wusste ich, dass wir auf dem Richtigen Weg sind.
Als wir dann das Dach des Lighthouse sahen war Angelika sehr erleichtert und ich auch nicht unglücklich. Nach alles in allem 5 Stunden sind wir gesund und mit müden Beinen im Lighthouse angekommen. Wie war die Tour fragte uns Roger und ich erzählte ihm was wir erlebt hatten.
Wir genossen den ruhigen Abend, lachten viel während dem Nachtessen wie auch danach mit den beiden Belgier und dem Kölner Ehepaar, welches heute angereist war. Gegen Elf verzogen wir uns ins Bett. Gute Nacht.