Honeymoon Bird
Blue Lagune

Montag 21. März

Heute hatten wir uns angemeldet für die Blue Lagune Tour zusammen mit den drei französischen Ehepaaren.

Wieder hatten wir eine schwitzende Nacht hinter uns. Die Dusche brachte eine Erfrischung und wir genossen wiederum das reichhaltige Frühstück. Um viertel vor Neun wurden wir abgeholt und zum Hafen gefahren. Dort warteten bereits weitere 8 Personen, alles Franzosen. Kurze Erklärung über den Tagesverlauf und los ging die stündige Überquerung der Lagune.

Als wir an der blauen Lagune ankamen stoppte der Käpten etwas dem Motu. Um unser Boot herum schwammen über 20 Blackshark in verschiedener Grössen. Wir schauten dem Treiben etwas zu bevor der Motor angehoben wurde und wir ins seichtere Wasser hinein fuhren, näher an das Motu. Aussteigen und zum Motu waten war angesagt, nochmals erklärte der Kapitän den Tagesablauf in französisch. Bevor ich ausstieg fragte ich ihn, ob er mir eine Kurzversion in Englisch geben könne. Er entschuldigte sich und erklärte uns den Ablauf.
Währenddessen wartete Angelika bereits ausserhalb des Bootes, nicht erfreut umherblickend auf die Black Shark welche sie um schwammen. Diese sind harmlos ausser beim Füttern wurden wir beruhigt.

Auf dem Motu befanden sich ein Gebäude, ein grosser Unterstand mit einem langen Tisch. Während wir auf das zweite Boot warteten vertrieben wir uns die Zeit mit schnorcheln. Auch hier in der Lagune schwammen gegen 30 Black Sharks umher, jedoch viel kleiner, in Grössen von ca. 3cm bis etwa einem Meter. Andere Fische fast keine, nur um die wenigen Korallenblöcke herum schwammen ein paar.

Die Muscheltrompete ertönte. Wir versammelten uns. Jene die wollen können jetzt in diese Richtung, der Käpten zeigte auf ein Motu ca. 1 Km entfernt, durchs Wasser dahin waten. Dieses Motu sei eine geschützte Vogelinsel und auf der Rückseite sei ein violetter Sandstrand und kleine Lagune.

Bis Maximum an die Knie hoch kam das Wasser als wir hinüber zum anderen Motu wateten. Die Szenerie mit den Palmen, die Farbe des Wassers im Wechsel des Lichts der Sonne, ab und zu durch kleine Wolken abgedunkelt, war faszinierend. Der violette Sandstrand war sehr klein und eher ein rötlicher Stich im Sand. Wir umrundeten das Motu, meist watend im Wasser. Schau ein Kiwi sagte unser Tourguide. Ich traute meinen Ohren nicht. Kiwi? Den gibt’s doch nur in Neuseeland und fliegen kann er ja auch nicht. Da der Tourguide kein Englisch konnte, erhielt ich keine Antworten auf meine Fragen.
Wir sahen noch einen zweiten davon fliegen.

Am Abend erklärte uns Norbert auf die Frage wieso der Kiwi den Kiwi heisst wie folgt:
Die Ur-Polynesier haben diesem Vogel den Namen Kiwi gegeben da er beim Wegfliegen Geräusche von sich gibt die wie kiwi kiwi ertönen. Diese Vögel kommen von der Antarktis zum überwintern hier in die Lagune. Den richtige Namen dieser Vogelart kenne er leider nicht.

Als wir das Motu umrundet hatten bestand die Möglichkeit mit einem kleinen Boot zurück zu schippern. Bei dieser Personenanzahl musste er mehrfach tuckern. Angelika und ich schauten uns an, fragten den Guide ob es möglich sei, retour zu waten. Wir waren nicht die einzigen die zu Fuss zurück wateten. Bevor das Boot das zweite Mal anlegte erreichten wir unser Ziel.

Schon von weitem schlichen uns die wunderbaren Düfte des bevorstehenden Essen um die Nase. Auf einem Feuer wurde Fisch und Kokosbrot gebraten, gebacken. Weiter wurde frischer Gemüsesalat mit rohem Fisch aufgetischt. Wir genossen dieses leckere Essen, wurden jedoch von hunderten lästigen Fliegen (keine Moskitos), geplagt.

Nach dem Essen unterhielten wir uns mit einem amerikanischen Ehepaar wobei beide etwas deutsch sprachen. Er sei zwischen 1960 und 1963 in Kaiserslautern stationiert gewesen und seine Frau habe deutsche Wissenschaft studiert. Es war eine angenehme Unterhaltung.

Wieder ertönte die Muscheltrompete. Es hiess zusammenpacken und zum Boot gehen. Als alle eingestiegen waren erfolgte eine Erklärung in Französisch. Ich konnte soviel entnehmen, dass wir gleich schnorcheln können mit den Black Sharks und wenn wir Glück hätten, sei auch ein Lemon Shark anwesend. An der Stelle angekommen, nichts wie die Flossen anziehen und rein ins nasse Vergnügen. Wouw, ich konnte gar nicht zählen von wie vielen Black Sharks um mich herum schwammen. Und dann sah ich ihn, den Lemon Shark. Riesig unter mir, eine Drehung machend und er schwamm unter mir hindurch. Durch die Taucherbrille sah es so aus als könnt ich ihn berühren. Ein Gefühl von Bewunderung, Unwohlsein und etwas Bedenken kreisten in meinem Kopf. Gut ne halbe Stunde waren wir im Wasser und konnten das Treiben beobachten.
Und dann hiess es rein ins Boot, auf der rechten Seite wurde die Plane herunter gelassen als Gischt Schutz und los ging die unruhige Fahrt. Da es stärker windete waren auch die Wellen etwas grösser, teilweise trugen sie weisse Krönchen. Und so kam es trotz aller Vorsicht unseres Käpten vor, dass das Boot in einem „Loch“ hart aufschlug und unsere Rücken hatten keine Freude daran.

Als wir in bei der passe d’Avatoru ankamen hielt der Kapitän an und sagte, dass wir in Begleitung mit ihm hier nochmals schnorcheln und uns von der Strömung treiben lassen können. Auch hier eine bunte Vielfalt wunderschöner Fische in verschiedenen Grössen. Haie hatte es keine hier. Leider schon nach 15 Minuten hiess es wieder einsteigen und wir wurden zum Hafen zurück gefahren. Alles aussteigen und auf die Ladefläche des Pickups, welches uns zurück in die Unterkunft fuhr.

Wir genossen unsere Terrasse, liessen die Bilder des Tages nochmals Revue passieren und waren uns einig, dies war wiederum ein wundervoller Tag gewesen.
Auf sehr hohem Niveau klagend, war diese Tour heute nicht ganz so schön wie die Rifftour wegen den vielen Teilnehmern.

Nach dem Apéro gab es wieder ein vorzügliches Nachtessen bevor wir uns nach dem Dessert auf unsere Terrasse zurück zogen und den letzten Abend ausklingen liessen.
Gute Nacht.