Cook Islands Regenwald
Te Rua Manga (The Needle)

Dienstag 15. März

Wieder hat es die ganze Nacht geschüttet. Gegen 4 Uhr früh kam Angelika drei, vier mal ganz erschreckt ganz nah zu mir. Die Wellen schlugen mit grossen Heftigkeit an die Beach. Ich war zu müde, um nachzusehen, ob unser Bungalow in Gefahr ist. Als wir am Morgen nach draussen schauten, es hatte aufgehört zu regnen, erkannten wir, dass die Wellen viel höher die Beach heraufgeworfen wurden als normal.

Wir machten uns auf zum Frühstück. Heute wollen wir den Cook Island Cross Way beschreiten. Also Wanderschuhe anziehen, Rucksack packen (Regenzeug, Badesachen, Badetuch und vor allem viel Wasser) und an die Strasse stehen, den Bus herbei winken.
In Avarua Town machten wir uns auf den Island Cross Way. Die Wolken rissen etwas auf, so dass die Sonnen hervor äugte. Wie schön dich wieder zu sehen. Dass dadurch die Luftfeuchtigkeit massiv anstieg, das war die Kehrseite der Medaille. Nicht lange und unsere Poloshirts waren durchgeschwitzt. Weiter marschierten wir in das Tal hinein.
Wir kamen an der Cook Island Power Station vorbei wo mit Dieselkraftstoff die Elektrizität für die Insel erzeugt wird. Nach 2.5 Km kam ein Parkplatz und der Anstieg begann. Vorerst an diversen Plantagen vorbei in welchen Gemüse und Früchte angepflanzt wurden. Plötzlich war direkt vor uns nur noch dichter Regenwald. Hier soll der Weg weiter gehen? Bist du sicher fragte mich Angelika. Da ich keinen anderen Abzweiger ausgemacht hatte, weiter gerade aus. Wir fanden den Pfad in den Regenwald. Schön es wurde etwas kühler im Regenwald, was das wandern erleichterte.

Unter Ästen und Lianen, auf Wurzeln und Gestein kraxelten wir steil den Berg hinauf. Hast Du gesehen, da oben sind noch andere Leute unterwegs, somit sind wir auf dem richtigen Weg, meinte Angelika. Wir hatten die Drei bald eingeholt. Die füllige Mutter meinte, ihr sei es fast schwindlig geworden als sie uns zusah wie wir uns ohne an den Wurzeln am Boden festzuhalten, hier hinauf marschieren. Wir sprachen noch etwas bevor wir den Aufstieg fortsetzten. Es ging weiter steil den Berg hoch, zum Teil mussten wir grössere „Treppen“ nehmen was für mich weniger eine Schwierigkeit war wie für Angelika, hab ich doch längere Beine.

Aus dem Nichts stand plötzlich ein Gockel vor uns und flüchtete zuerst. Später lief er hinter uns her bis wir auf dem Scheitel ankamen. 200m in eine Sackgasse geht es zum Needle Look out. Auch dies machten wir noch. Oben wurden wir mit einer super Aussicht belohnt welche rechts und links bis ans Meer hinunter reichte. Leider waren die Berge umher in dichte Wolken gehüllt.

Wir rasteten einen Moment bevor wir uns zurück zum Scheitel aufmachten.

Nun geht es nur noch hinunter, meinten wir. Doch nach gut 50m ging es wieder steil den Berg hoch. Ich bekam kurz Zweifel ob wir auf dem richtigen Weg sind, doch bald sah ich wieder dieses orangene Dreieck, welches uns den Weg markierte. Wir kamen nochmals an einen wunderbaren Aussichtspunkt.

Und ab jetzt kam’s deftig. Die Wurzeln waren vom vielen Regen glitschig, wie schon beim Aufstieg. Jetzt aber hatten wir meistens auch nur Lehm unter den Füssen und da es wieder steil abfiel, war die eine und andere Rutschpartie nicht zu vermeiden. Da der Weg teilweise sehr schmal war und es auf beiden Seiten steil ins Dickicht abfiel, machte es für Angelika nicht einfach wegen ihrer Höhenangst. Der Abstieg erwies sich als gefährlich und wir benötigten sehr viel mehr Zeit.

Auf halben Weg gesellte sich ein Bach neben uns. Diesen mussten wir 7x überqueren (Erkenntnis am Schluss). Die ersten drei Mal kamen wir trockenen Fusses hinüber, wobei das Balancieren auf den rutschigen, mit Moos überwachsenen Steinen nicht ungefährlich war. Beim vierten Mal war es mir dann zu gefährlich, angesichts dessen, dass auf der gegenüberliegenden Seite der weg über Fusstritte, welche in den Fels gehauen und mit Blätter gefüllt waren, weiterführte. Ich entschied mich mit den Schuhen ins Wasser zu stehen, so hatte ich wenigstens halt. Angelika hinter mir tat mir nach und so meisterten wir die Situation.

Sind wir hier im Dschungelcamp fragte Angelika mehrfach, womit sie nicht ganz unrecht hatte. Dass noch grössere, schwierigere Aufgaben auf uns zukamen, schreibe ich nicht im Detail, ansonsten endet dieser Tagesbericht nicht mehr. Nur eins soll gesagt sein, mir war es auch nicht immer ganz wohl über die steilen, rutschigen Steine und dem lehmigen, steilabfallenden Wege zu gehen.

Überglücklich, jedoch Angelika fix und foxi, kamen wir unten am Wasserfall an. Von hier aus führt eine Strasse in die Ortschaft wo wir logieren. Wir waren ganz froh zu wissen, dass nur noch eine kurze Distanz vor uns lag und keine weiteren Prüfungen. Nach 6 Std. und 10Km kamen wir müde im Palm Grove an. Raus aus den nassen Schuhen, was für eine Wohltat, und erst ein kühles Bier auf unserer Terrasse bevor wir uns abkühlten im Meer.

Nach dieser Erholung duschten wir und gingen essen. Nach dem Essen aktualisierten wir die Website, luden die letzten Fotos von Neuseeland hoch wie auch die ersten von Cook Island. Ist mir jetzt egal wegen der Datenmenge, hoffe dass das Datenpakte welches ich gekauft hatte ausreicht, was es dann auch tat.

Nun noch den Tagesbericht schreiben, etwas lesen und dann…Gute Nacht.