

Dienstag 16. Februar
Man war das ein erlebnisreicher Tag. Heute standen wir beizeiten auf und richteten uns für die Bootstour. Unser kleiner Koffer wurde mit den nötigsten für zwei Tage gefüllt. In Te Anau frühstückten wir in einer Bäckerei. Was hier in Neuseeland wunderbar ist, es gibt guten Kolbenkaffee. Was für eine Wohltat am Morgen.
Die Fahrt nach Manapouri war kurz. Das Wetter wollte nicht so recht wissen ob die Wolken der Sonne Platz machen oder weiter regnen soll. Am Hafen angekommen bekamen wir unsere Tickets und je ein Lunchpaket. Um halb eins legte das Transfer-Boot ab und wir fuhren gut eine Stunde über den Lake Manapouri. Am Ende des West Arm angekommen entstiegen wir dem Boot. Hier war die Wasserfassung des Manapouri Kraftwerk.
Wir bestiegen einen Bus welcher uns über den Wilmot Pass zum Deep Cove am Doubtful Sound hinunter fuhr. An diversen Aussichtspunkten hielt der Bus für Erinnerungsfotos an. Diese 22 Km lange Strasse wurde eigens für den Kraftwerkbau 1965 erstellt (siehe unten) und endet auf beiden Seiten am Wasser. Somit ist diese Strasse nicht am allgemeinen Strassennetz angeschlossen. Heute wird sie als Verbindungstrasse für den Tourismus und den Unterhalt des Kraftwerks benutzt.
Am Deep Cove, 40 Km vom Tasmanischen Meer (Süd Pazifik) entfernt, bestiegen wir die Fiordland Navigator, unser Schiff für die nächsten 2 Tage. Wir bezogen eine Kabine mit Doppelbett und eigener Nasszelle und nisteten uns darin ein. Während dessen hat unser Schiff abgelegt und wir fuhren durch den Fjord raus zum Tasmanische Meer. Teilweise blies der Wind so stark, dass man richtig in den Wind liegen konnte. Eine Böe erfasste Angelika, als sie sich hinsetzen wollte, und warf sie fast über die Reling. Zum Glück konnte sie sich noch halten.
Je näher wir ans offene Meer kamen desto höher wurden die Wellen. Viele schöne Wasserfälle und die einzigartige Regenwald-Vegetation liessen uns immer wieder staunen. Bei den Shelter Islands konnten wir an die 100 Seelöwen beim Schlafen beobachten. Anschliessend wendete das Boot und stellte sich für einen Moment quer zu den Wellen, holla. da ging das Schaukeln erst richtig los.
Das Boot fuhr retour in den Bradshow Sound hinein. Dort wurde es für die Nacht an einer Boje vertäut. Die Vorspeise wurde uns in der Messe serviert. Anschliessend stiegen einige Passagiere in Kanus und paddelten an der Sound-Küste entlang während die restlichen Passagiere mit uns in einem Tenderboot platz nahmen. Unter fachkundiger Führung von Carol umrundeten wir ebenfalls das Soundende und liefen viele Uferstellen an und erhielten dabei viele Erklärungen zum Regenwald, Flora und Fauna.
Wieder an Bord wurden wir mit einem reichhaltigen Nachtessen verwöhnt. Ein grossen Dessertbuffet rundete das Essen ab. Müde begaben wir uns alsbald in die Kabine unter die Decke.

Das Kraftwerk ist eine Ingenieurskunstwerk. Für ein Aluminium-Schmelzwerk im 171 Km entfernten Bluff gebaut.
1963 begannen die Arbeiten und endeten erst 1971. In Jahrelanger Arbeit wurde die Kraftwerksanlage aus dem Granit und Kalkstein heraus gehauen. Es arbeiteten für dieses internationale Projekt Bohrmeister, Tunnelexperten und Ingenieure aus der ganzen Welt.
Am Ende des Manapouri Lake sieht man die grossen 4 Stromleitungen welche hinter dem Steuergebäude an der Trafostation starten und nach Bluff führen.
Die Wasserfassung für das Kraftwerk ist auf Seehöhe des Lake Manapouri. Das Wasser fällt anschliessend 176 Meter durch einen Tunnel im Berginnern hinunter durch die Turbinen im Maschinenhaus. Über einen unterirdischen Tunnel fliesst das Wasser ab in den Doubtful Sound.